Die erste Trainingswoche mit Vincent Kompany ist absolviert und der Chefcoach des FC Bayern München hat einen hervorragenden Eindruck hinterlassen.
Auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße forderte Vincent Kompany die Spieler gleich mit einer knackigen zweistündigen Einheit, anschließend erfüllte er 45 Minuten lang den Fans alle Autogrammwünsche.
Auch vor den Kameras gab Kompany eine sehr gute Figur ab. Freundlich, aber bestimmt machte er klar, was er verlangt. "Hart arbeiten ist eine Sache, bei der es für mich keinen Kompromiss gibt. Ich verstehe nicht, wenn das nicht passiert. Keine Chance", erklärte der Belgier am Montag im Trainingslager am Tegernsee in sehr gutem Deutsch.
Kompany betont: "Ich bin für die Mannschaft da"
Auf Fragen zu möglichen Transfers verwies er auf seine Kompetenzen. "Einkauf, Verkauf - das ist nicht mein Job. Ich bin für die Mannschaft da", betonte der ehemalige Innenverteidiger, der von 2006 bis 2008 beim Hamburger SV spielte und danach elf Jahre lang bei Manchester City zu den Leistungsträgern gehörte.
Der ehemalige Abwehrmann geriet auch auf schwierigem Terrain nicht ins Schlingern. Auf die Frage, wie er denn mit Joshua Kimmich plane, antwortete er - dieses Mal auf Englisch: "Ich verstehe die Frage, wirklich. Dann können wir jeden Namen durchgehen… Ich könnte es den ganzen Abend fortsetzen, aber das ist nicht meine Absicht."
"Namen gehören nicht zu meinem Denken"
Er werde sich nicht mit einzelnen Namen beschäftigen, betonte Kompany und berichtete völlig offen, dass er sich darüber mit Pressesprecher Dieter Nickles unterhalten habe.
"Ich habe mit Dieter gesprochen und er hat erklärt, wie sensibel dieses Thema mit all diesen Namen in der deutschen Presse ist", sagte der 38-Jährige und betonte: "Namen gehören nicht zu meinem Denken." Vielmehr gehe es ihm um die gemeinsame Arbeit und das "einfach ein Gefühl, dass jeder Hunger zeigt." Dabei habe jeder die gleichen Chancen.
"Meine Erfahrung ist, dass Spieler nach einer Saison wie der letzten immer eine Reaktion zeigen. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam eine Reaktion zeigen und dass wir Bock darauf haben."
Eberl lobt: "Vom Kopf ist er schon 8, 9 oder 10 Jahre Trainer"
Hart arbeiten und nach vorne schauen, das ist Kompanys Motto. "Es sind alle sehr gute Spieler, die in der Vergangenheit auch sehr erfolgreich waren. Aber mir geht es um die Zukunft."
Dass der neue Chefcoach noch keine große Vergangenheit als Trainer hat, muss nicht unbedingt ein Nachteil sein.
"Natürlich könnte man ein Fragezeichen setzen, er ist mit Burnley abgestiegen. Aber man muss tiefer schauen", erklärte Sportvorstand Max Eberl und ergänzte: "Er weiß, wie größere Kabinen funktionieren. Er war Kapitän, er war Spieler. Aber er war mehr als Spieler, er war der verlängerte Arm von Guardiola. Vom Kopf her ist er schon acht, neun oder zehn Jahre Trainer."
Kompany versteht das "Mia san mia"
Kompany weiß, worauf es ankommt. Er weiß auch, was das "Mia san mia" des FC Bayern bedeutet. "Das Gefühl verstehe ich schon. Wir können gewinnen, wir müssen auch feiern, aber letztendlich müssen wir auch immer weitermachen", meinte der Belgier: "Alles in der Vergangenheit ist schön und wir können stolz darauf sein, aber wir sind erfolgreich, weil wir über die Zukunft nachdenken."
Die Zukunft mit Kompany hat begonnen. Aber auch für ihn gilt das Gleiche wie für alle Bayern-Trainer vor ihm: Am Ende wird er an Titeln gemessen.
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