Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler spricht im exklusiven Interview mit Sky über die Fehler der vergangenen Saison und die Methoden des neuen Trainers Heiko Herrlich. Außerdem kündigt Völler nach der durchwachsenen Vorbereitung weitere Transfers an.
Bayer Leverkusen konnte in der Saisonvorbereitung noch kein Spiel gewinnen. Kein Grund für Sportdirektor Rudi Völler am neuen Trainer Heiko Herrlich Zweifel aufkommen zu lassen.
"Heiko macht gewisse Vorgaben, das ist doch klar. In der Bundesliga muss einer das Sagen haben und das hat er. Er hatte in Regensburg tolle eineinhalb Jahre und hat dort spektakulären Fußball spielen lassen, mit unbekannten Namen und kleinen wirtschaftlichen Mitteln."
Herrlich soll die Qualität, die in der Bayer-Elf durchaus vorhanden ist, wieder zum Leben erwecken. Völler ist felsenfest davon überzeugt, dass der ehemalige Bundesligaprofi das in Leverkusen schafft: "Herrlich hat eine ganz klare Linie, wie sich die Spieler zu verhalten haben, wie gespielt werden muss, mit einer klaren taktischen Vorgabe. Und was ganz wichtig ist, er vermittelt den Spielern wieder an sich selbst zu glauben."
Völler gibt Fehler zu
Die vergangene Saison war aus Bayer-Sicht eine Spielzeit zum vergessen, das gibt Völler auch unverblümt zu: "Wir waren in der letzten Saison keine Mannschaft. Es war eine sehr, sehr schlechte Saison."
Völler gibt im Rückblick durchaus Fehler zu: "Wir haben uns blenden lassen. Zuviel Lobhudelei! Wir hatten uns an die Champions League zu sehr gewöhnt."
Mit neuem Trainer, neuem Elan und einer neuen taktischen Ausrichtung will die Werkself die schlechte Saison vergessen machen und die neuen (alten) Ziele wieder erreichen: "Wir werden etwas vorsichtiger spielen. Nicht mehr den Hurra-Fußball von Roger Schmidt. Wir wollen versuchen international zu spielen. Am liebsten natürlich in der Champions League, was aber von Jahr zu Jahr immer schwieriger wird."
Es werden noch Spieler kommen
Um die hochgesteckten Ziele zu erreichen, wollen die Leverkusener noch mal auf dem Transfermarkt aktiv werden. Mit Hakan Calhanoglu, Chicharito und Ömer Toprak haben namhafte Kicker den Verein verlassen. Mit Dortmunds Sven Bender hat Völler erst einen gestandenen Bundesligaprofi an den Rhein lotsen können. "Wir werden sicherlich noch etwas tun. Es wird noch der ein oder andere Spieler dazukommen.", lässt sich der Sportdirektor entlocken.
Über die Transferpolitik sagt Völler: "Wir wollten den Kader schlanker machen. Aber nicht schwächen."