Der März bietet dem FC Bayern wohl keine großartigen Höhepunkte. In der Liga marschiert man vorne weg, in der Champions League ist das Achtelfinal-Rückspiel gegen Besiktas nach dem 5:0 nur noch Formsache. Für die Reservisten im Bayern-Kader ist es die Chance, sich zu zeigen.
Beim klaren 4:0-Sieg in Freiburg gelang das gleich drei Spielern. Jupp Heynckes setzte in der Startelf auf Juan Bernat, Corentin Tolisso und Sandro Wagner. Das Trio hatte in den vergangenen Wochen weniger Spielzeit verbucht.
Tolisso und Wagner glänzten mit jeweils einem Treffer. Vor allem der Franzose stellte mit seinem Distanzhammer aus 25 Metern zum 2:0 die Weichen endgültig auf Sieg. Teamkollege Wagner war im Sturmzentrum sehr aktiv, kam dank Flankenbällen häufig zum Kopfball und belohnte sich mit einem Abstauber im zweiten Durchgang.
Mit dem quirligen Bernat hatte Heynckes überrascht. Er stellte den Spanier nicht auf seiner gewohnten linken Verteidigerseite, sondern im linken offensiven Mittelfeld auf. Ein gelungener Schachzug: Am dritten Bayern-Treffer war er maßgeblich beteiligt - generell wirkte er belebend für ein schnelles Offensivspiel.
Der Coach lobte am Sky Mikro seine frischen Kräfte, die sich ihre Einsatzzeit in der Trainingswoche verdienten: "Bernat hat genau wie Tolisso und Wagner sehr gut gespielt. Das haben die Jungs sich alle im täglichen Training erworben, dass sie heute so auch die Wettkampfhärte und läuferische Potenz haben."
Ausfall von Hochkarätern fiel nicht ins Gewicht
Das bedeutete auch, dass Spieler wie Robert Lewandowski und Arjen Robben über 90 Minuten auf der Bank Platz nahmen. Dazu fehlten Franck Ribery und James Rodriguez - beide waren in München geblieben.
Auf dem Platz fiel das nicht großartig ins Gewicht, spielerisch sah Heynckes "eines der besten Spiele in dieser Saison. Die Spieler wollen nicht zurückstecken, die wissen genau, dass wir den Rhythmus brauchen."
Heynckes kann seinen wichtigsten Kräften Pausen einräumen - ohne einen rigorosen Leistungsabfall befürchten zu müssen. Im April und Mai, wenn es um die großen Fleischtöpfe geht, braucht er alle Spieler bei 100 Prozent.
In Sachen Rotation besteht nach solchen Auftritten für den routinierten Trainerfuchs kein Grund zur Sorge. Denn unter ihm machen die Stars einfach "so weiter, wie bisher." Egal ob von der Bank kommend oder in der Startelf stehend. Zumindest so lange, bis es wieder in der Champions League gegen die großen Gegner geht - denn dann wollen alle ran.