Werder Bremen steht nach 15 Spieltagen auf Tabellenplatz sieben. Das europäische Geschäft in Schlagdistanz. Schafft Werder zum Ende dieser Spielzeit nach knapp 15 Jahren mal wieder den Sprung nach Europa?
Von Sky Reporter Marcus Jürgensen
Im Internet findet man zum Thema träumen unter anderem folgende Definition: Im Schlaf auftretende Abfolge von Vorstellungen, Bildern, Ereignissen und Erlebnissen. Geschlafen haben die Fans von Werder Bremen am Samstag vor Weihnachten im Weserstadion ganz sicher nicht. Eher lagen sie sich freudetaumelnd in den Armen. Ihre Mannschaft hatte gerade Union Berlin mit 4:1 besiegt. Und das völlig verdient.
Der Traum von Europa
Spätestens in dieser Nacht dürften dann aber der einen oder dem anderen ziemlich sicher die angesprochenen Bilder, Ereignisse und Erlebnisse im Traum begegnet sein. Werder International, der Traum vom Europäischen Fußball an Weser lebt mehr denn je. 25 Punkte haben die Grün Weißen auf dem Konto. Und damit nur zwei weniger als Eintracht Frankfurt auf dem dritten Rang.
"Die Punktzahl ist Ausdruck dessen, wie die Mannschaft gearbeitet hat im letzten halben Jahr und wie sie sich entwickelt hat. Wir spielen guten Fußball, der spiegelt sich dann in Ergebnissen wider", so Ole Werner gewohnt analytisch. Das Wort "Europa" kommt in der Antwort des Übungsleiters nicht vor. Ob bewusst, oder unbewusst? Werner und Werder können natürlich die Tabelle lesen und würden den Weg ins internationale Geschäft gerne gehen.
"Natürlich müssen wir uns auch Ziele setzen. Wir müssen uns auch ambitionierte Ziele setzen. Sicherlich immer auch mit einer gewissen Demut an die Sachen rangehen, weil wir wissen, wir müssen uns alles hart erarbeiten. Aber trotz alledem sollten wir oder wollen wir uns auch weiterentwickeln. Und eine Weiterentwicklung ist für mich dann eben auch hier im Stadion auch unter der Woche immer wieder Flutlichtspiele zu sehen und das nicht in der Bundesliga oder im Pokal, sondern auf internationaler Ebene", fasst es Geschäftsführer Sport, Clemens Fritz im Sky Interview zusammen.
Werder international als "mittelfristiges Ziel"
Träumen also erlaubt! Allerdings wissen die Verantwortlichen an der Weser, dass der Weg lang ist und es wenig Sinn macht, im Dezember öffentlich und proaktiv über das internationale Geschäft zu philosophieren. Aus diesem Grund bleibt Ole Werner auf dieses Thema angesprochen eher zurückhaltend und Clemens Fritz holt nicht die eigenen Erinnerungen vergangener Tage aus dem Regal. "Das ist kein Ziel, was wir jetzt kurzfristig in dieser Saison haben, was wir jetzt auch ausgegeben haben. Das ist schon auch ein mittelfristiges Ziel, wo es auch noch weitere Schritte in der Entwicklung bedarf", erklärt Fritz.
Am 2. Januar geht es nach der kurzen Winterpause an der Weser weiter und die Ausgangslage ist klar. Werder ist in Schlagdistanz wie schon in der letzten Saison. Da fehlten am Ende nur zwei Tore für die Conference League. Heidenheim schnappte Werder den Platz weg, die Enttäuschung war groß. In dieser Spielzeit wirkt die Werner-Elf reifer, spielt besseren Fußball und agiert stabil.
Die Grundlage, um am Ende dieser Saison den nächsten Schritt zu gehen. Und wer weiß: Wenn der Trainer der Grün-Weißen in der Winterpause in einer ruhigen Minute einmal die Augen schließt, tauchen ja vielleicht auch die Bilder und Ereignisse der Bremer Historie in der Werner-Gedankenwelt auf und helfen den Traum von Europa an der Weser zu realisieren.
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