Die Talfahrt des SV Werder Bremen hält an. Trainer Florian Kohfeldt hat aber Rückendeckung seitens des Vereins bekommen. Doch coacht der 38-Jährige nur auf Bewährung?
Sieben Bundesliga-Niederlagen in Folge sprechen weder für die Mannschaft noch für den Trainer. Deshalb stand Florian Kohfeldt bei Werder Bremen zuletzt stark in der Kritik. Viele Vereine hoffen durch einen Trainerwechsel einen neuen Impuls setzen zu können. Bei Werder will man das anders regeln.
"Der Trainer hat uns glaubhaft versichert, dass er einen Impuls mit der Mannschaft setzen kann, um letzten Endes auch das Momentum zu verändern", sagte Bremens Geschäftsführer Klaus Filbry exklusiv bei Sky. "Wir glauben an ihn als Trainer, um dann aus dieser Situation herauszukommen."
Trainerwechsel ohne den Trainer zu wechseln
Man habe gemeinsam mit Kohfeldt nach Lösungen gesucht, den negativen Trend zu stoppen. Der Noch-Trainer habe dabei überzeugende Ideen hervorgebracht. Deshalb wolle man an ihm als Coach festhalten. Unter anderem habe der gebürtige Siegener die Trainingsform geändert. Genauer ins Detail wollte Filbry nicht gehen, aber der 38 Jahre alte Coach möchte neue Reizpunkte bei den Spielern treffen.
Dass Kohfeldt durch neue Formen bei den Spielern andere Reize fordern möchte, hört sich sehr nach einem Trainerwechsel an. Doch in Bremen wird dafür nicht der Trainer ausgetauscht. Es sei nicht auszuschließen, dass manch ein Spieler weniger Einsatz zeigte, als der Klassenerhalt nach dem Sieg über Bielefeld sicher schien. Es folgten bekanntlich sieben Niederlagen in der Bundesliga.
Trainer auf Bewährung? Pokalspiel entscheidet
Das Halbfinale im DFB-Pokal gegen RB Leipzig am Freitag (live ab 20 Uhr auf Sky Sport 2) könnte für Kohfeldt zum Endspiel werden. Die Vereinsführung möchte schon in dieser Partie eine Reaktion der Mannschaft sehen. Der Impuls des Trainers muss also sofort funktionieren.
"Wir müssen nach jedem Spiel diskutieren in der aktuellen Situation, weil die Situation sehr ernst ist", erklärt Filbry. Also wird wohl auch nach dem Spiel gegen Leipzig keine Ruhe einkehren. Über allem stehen für den Verein die verbleibenden drei Spiele in der Bundesliga; der Klassenerhalt hat oberste Priorität.
Bremer Mannschaft muss Reaktion zeigen
Ob Kohfeldt gegen Leverkusen, in Augsburg und gegen Mönchengladbach auf der Werder-Bank sitzen wird, bleibt also - trotz des "extrem großen Vertrauensbeweis" seitens des Vereins - offen. "Aktuell gehen wir den Weg mit Florian Kohfeldt, weil er uns aufgezeigt hat, wie er diese Bereitschaft auf den Platz bekommen möchte", so Filbry.
Doch aktuell bedeutet nicht zwingend bis Saisonende. Die Trainerfrage bleibt vakant in Bremen. Kohfeldt muss Worten Taten folgen lassen. Das Verhältnis zur Mannschaft sei intakt.