Timo Werner im Exklusivinterview mit Sky über RB Leipzig und die Verwundbarkeit der Bayern

Sky exklusiv || Timo Werner: "Chance zur Meisterschaft war definitiv da"

Von Philipp Hinze

Im Exklusiv-Interview mit Sky Reporter Philipp Hinze spricht RB-Stürmer Timo Werner u.a. über die Deutsche Meisterschaft, das Interesse vom FC Bayern an Max Eberl, das DFB-Pokalfinale gegen Frankfurt und vieles mehr.

Im exklusiven Interview mit Sky Reporter Philipp Hinze hat Nationalspieler Timo Werner unter anderem über die Saison von RB Leipzig, die Unterschiede zur Premier League und das anstehende DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt gesprochen.

Timo Werner bei Sky exklusiv über…

...die abgelaufene Bundesliga-Saison von RB Leipzig:

"Wenn man sieht, wie schwer sich vor allem der FC Bayern, aber am Ende auch der BVB getan haben, ist es im Großen und Ganzen schon schade, dass für uns am Ende nicht mehr herauskam. Wir hatten nach der 0:7-Niederlage gegen Manchester City in Bochum und zuhause gegen Mainz zwei Spiele drin, die uns so nicht passieren dürfen. Wenn wir diese Partien gewonnen hätten, hätten wir in dieser Saison auch ganz oben stehen können. Hätte, wäre, wenn. Am Ende können wir froh sein, dass wir uns so entspannt für die Champions League qualifiziert haben. Trotzdem können wir nächstes Jahr etwas mehr anstreben."

Auch wenn Timo Werner nicht glaubt, dass an den Gerüchten um einen Wechsel von RB-Sportvorstand Max Eberl zu den Bayern etwas dran ist, kann er die mediale Aufmerksamkeit um seine Person in dieser Situation nachvollziehen.

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...die verpasste Meisterschaft:

"Was sich Dortmund vorwirft, können wir uns genauso vorwerfen. Zum Saisonstart haben wir fünf Punkte aus fünf Spielen geholt - dazu kam die kleine Schwächephase um Manchester City herum. All die Punkte haben dazu geführt, dass wir am Ende nicht Deutscher Meister geworden sind bzw. nicht die Chance dazu hatten. Das Pokalfinale überspielt das etwas. Im Endeffekt kann man darüber schon etwas traurig sein, denn die Chance war definitiv da."

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...die Verwundbarkeit der Bayern:

"Die Verwundbarkeit haben wir erst so richtig gemerkt, als wir gegen sie gespielt haben. Wenn die Bayern gegen uns geführt haben, haben sie es selten aus der Hand gegeben. Nach dem 1:1 sind sie in dem Spiel komplett eingebrochen und wir haben es sehr gut gemacht. Dieses Jahr wäre die Möglichkeit da gewesen, weil die Bayern verwunderlich anfällig waren. Jetzt liegt es an uns, dass wir es über die kommenden Jahre mal ausnutzen können."

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...Marco Rose:

"Marco Rose hat das Spiel auf unsere Stärken umgestellt: Schnelles Umschalten, hohe Ballgewinne, Gegenpressing. Es hat uns gutgetan, dass wir wieder diesen RB-Fußball gespielt haben."

...das Interesse des FC Bayern an Max Eberl:

"Darüber musste ich im ersten Moment schmunzeln, weil Max erst vor kurzem hierhergekommen ist. Wenn beim besten deutschen Klub so eine Position frei wird, ist es vollkommen normal, dass dann erstmal Leute in den Fokus rücken, die ihre Qualität schon bei anderen deutschen Klubs bewiesen haben. Er hat sich in dem ersten halben Jahr hier sehr wohlgefühlt, macht jetzt hier gerade seinen Job bei RB und denkt wahrscheinlich nicht an solche Sachen."

...sein eigenes Saisonfazit auf einer Skala von 1-10:

"Auf der Skala war es eine fünf bis sechs von mir. Es war nicht meine allerbeste, aber auch nicht die schlechteste Saison. Ich hatte meine erste große Verletzung und kam von Chelsea in einem Fitnesszustand, der eigentlich keiner war. Unterm Strich habe ich vielleicht 20 Spiele gemacht, in denen ich richtig fit war."

Der gebürtige Stuttgarter Timo Werner drückt selbstverständlich seinem Ex-Klub VfB Stuttgart die Daumen in der Relegation gegen den Hamburger SV - auch wenn der Gegner ein ordentlicher ''Brocken'' ist.

...den Syndesmosebandriss kurz vor der WM in Katar:

"Das war ganz, ganz bitter. Gerade weil ich auch den Vereinswechsel getätigt habe, um genau für dieses Turnier topfit zu sein und der Mannschaft zu helfen. Es war meine erste große Verletzung. In dem Moment war es schwer zu verkraften."

...die Unterschiede zwischen der Premier League und der Bundesliga:

"Es ist die beste Liga der Welt. Dort herrscht auch bei kleineren Mannschaften eine Dichte an Topspielern, die es in anderen Ligen nicht gibt. Es ist viel, viel mehr Geld vorhanden. Die kleineren Vereine können deutlich mehr ausgeben und haben einen größeren finanziellen Spielraum. Aber auch die Spielweise ist eine andere. Es ist körperbetonter, geht mehr hin und her, es wird viel häufiger gesprintet als in anderen Ligen. Das Physische macht ein Fußballspiel attraktiver. Ich glaube trotzdem, dass die Schere kleiner geworden ist. Die Bundesliga ist in der Breite besser geworden."

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...die Zeit beim FC Chelsea:

"Die Zeit in London war sehr angenehm. Meine Persönlichkeit ist dort gewachsen. Ich bin reifer und erwachsener geworden. Es ist dort selbstverständlich, dass man im Viertel- oder Halbfinale der Champions League steht, dass man Pokalfinals spielt. Da will RB auch irgendwann hin."

...das Pokalfinale gegen die Eintracht:

"Es wird ein sehr, sehr schweres Spiel. Die Hinrunde war ein Fingerzeig, was diese Mannschaft leisten kann. Gerade in einem Spiel und mit ihren Fans im Rücken, wird das eine sehr große Aufgabe auf uns zukommen."

...die anstehende Kaderplanung von RB Leipzig:

"Es sind immer wieder Stützen aus der Mannschaft weggebrochen. Trotzdem hat es die Vereinsführung jedes Mal aufs Neue geschafft, immer eine konkurrenzfähige Mannschaft zu formen. Auch mein Transfer wurde schon in Hinblick auf einen möglichen Abgang von Christopher Nkunku getätigt. Nkunku und Konrad Laimer sind zwei wichtige Spieler, die uns sehr geholfen haben. Aber genau das ist es, was RB so stark macht: Wenn einer weggeht, wächst der nächste Spieler in diese Position hinein. Ich bin frohen Mutes."

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...seinen Verbleib in der kommenden Saison:

"Bisher habe ich an nichts anderes gedacht."

...die Relegation seines Ex-Vereins VfB Stuttgart:

"Ich bin froh, dass es am Ende nicht Heidenheim, sondern der HSV geworden ist. Natürlich ist so ein Derby in der Gegend nochmal brisanter. Der HSV ist aber nicht leichter zu schlagen. Der VfB muss da einen Brocken aus dem Weg schieben, um in der Liga zu bleiben. Ich drücke dem VfB Stuttgart die Daumen, damit ich auch nächste Saison in meine Heimat fahren und dort Bundesliga spielen kann. Es wird ein schweres Spiel, aber ich denke, dass sie es schaffen können."

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