WM 2018: So würde Hamann gegen Schweden aufstellen

Mit Hector, Reus, Gomez und Goretzka

Mit Goretzka und Özil: So sieht Hamanns Elf aus

Nach der schwachen Vorstellung des DFB-Teams gegen Mexiko zum WM-Start ist in Deutschland eine heftige Diskussion um die Aufstellung entbrannt. Auf wen soll Bundestrainer Joachim Löw gegen Schweden setzen? Dietmar Hamann würde vier neue Spieler von Beginn an bringen.

Eigentlich hält der Sky Experte von der Taktik- und Aufstellungs-Debatte nicht viel, wie Hamann im exklusiven Interview mit Sky Sport erklärt. Vielmehr hätten gegen Mexiko die Grundlagen nicht gepasst.

"Wir müssen gegen Schweden laufstärker und kampfbereiter sein. Wenn du die Basics nicht richtig machst, gewinnst du bei der WM auch gegen möglicherweise zweitklassige Gegner keine Spiele", argumentiert der 44-Jährige.

Erstmals seit 1982 verliert die DFB-Elf ein Auftaktspiel. Bis auf wenige Ausnahmen war es ein kollektives Versagen. Einzig Manuel Neuer und Jerome Boateng zeigten sich von der Startelf in Normalform. Sky Sport mit der Einzelkritik.
MANUEL NEUER: Beim Pflichtspiel-Comeback machte der Kapitän nichts falsch. Er hielt sicher, übte sich sogar wieder in seiner Libero-Rolle - weil die Abwehr flatterte. Das Gegentor flog ihm um die Ohren - keine Chance. NOTE: 3
JOSHUA KIMMICH: Drängte permanent wie von der Tarantel gestochen in die Offensive. Dabei ließ er hinten viel Raum und leistete sich Stellungsfehler. Hatte mit seinem Fallrückzieher-Versuch immerhin eine Chance zum Ausgleich. NOTE: 5
JEROME BOATENG: Direkt in Minute eins musste 'der Boss' ran, rettete gegen Lozano. In den Zweikämpfen robust gegen giftige Mexikaner. NOTE: 3
MATS HUMMELS: Souveränität ist eigentlich sein Merkmal - heute aber nicht. Hummels leistete sich viele Abspielfehler und rückte beim Gegentor zu ungestüm raus. NOTE: 5
MARVIN PLATTENHARDT: Über die Seite des Berliners, der für Jonas Hector (grippaler Infekt) ins Team kam, lief nicht viel zusammen. Für ein WM-Debüt okay, aber ihm fehlte es an Offensivkraft. Seine linke Klebe blieb verstummt. NOTE: 4
TONI KROOS: Der Mittelfeld-Dirigent hatte das Orchester nicht im Griff. Die Balance in der Zentrale fehlte, ebenso wie die defensive Unterstützung. Einzige 'königliche' Szene: Freistoß an die Latte. NOTE: 5
SAMI KHEDIRA: In einem Rudel voller Windhunde wirkte der Juve-Star wie eine Schnecke. Vor dem Gegentor mit dem Ballverlust, in Zweikampf und Passspiel eher Ü40- statt WM-Turnier. In der 59. Minute nahm Löw ihn raus und brachte Marco Reus. NOTE: 5
THOMAS MÜLLER: Kein Spiel für den WM-Goalgetter. Es fehlte die Bindung, geschweige denn Torgefahr. Der in solchen Fällen normalerweise eintretende 'Müller-Moment' blieb dieses Mal aus. NOTE: 5
MESUT ÖZIL: Seine Ideen waren zu sehen, richtig umgesetzt wurden sie vom Zehner aber nicht. Blieb wie in der 'Erdogan-Affäre', zu der er sich nicht geäußert hatte, unsichtbar. NOTE: 5
JULIAN DRAXLER: Beim Confed-Cup gezaubert, von Löw gelobt - aber gebracht hat es gegen Mexiko nichts. Über seine Seite kam wenig, drängte bei Gelegenheit aber immerhin mal in die Mitte und suchte den Abschluss. NOTE: 5
TIMO WERNER: Arbeitete viel und hatte seine Abschlüsse - die waren aber zu harmlos. Bekam in Durchgang zwei keine Anspiele mehr. Er ist nun mal kein Strafraum-Stürmer. NOTE: 4
MARCO REUS: Kam in der 59. Minute für Khedira ins Spiel. Der Flügelspieler brachte bei seinem ersten WM-Auftritt frisches Tempo. Belohnen konnte er sich nicht, sein Volley-Knaller segelte knapp drüber. NOTE: 3
MARIO GOMEZ: Die letzte Offensiv-Karte von Löw - aber auch der klare Neuner konnte den Ausgleich nicht mehr einnetzen. Seine Kopfballchance ging knapp vorbei. NOTE: -
JULIAN BRANDT: Kam für vier Minuten in die Partie. Er zündete sofort und setzte einen Kracher an den Außenpfosten. In seiner Spielzeit wohl auffälliger als manch anderer über 90 Minuten. NOTE: -

Goretzka statt Khedira

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Dennoch plädiert Hamann für vier Änderungen. Neben Jonas Hector, der für Marvin Plattenhardt zurück ins Team rückt, würde der Ex-Nationalspieler auch Sami Khedira im zentralen Mittelfeld eine Pause gönnen. Der Juve-Star wurde gegen Mexiko völlig zurecht nach einer Stunde als erster Spieler ausgewechselt.

Statt Khedira würde Hamann Leon Goretzka eine Chance geben. "Der Mannschaft fehlt es an Tempo", urteilt der zweifache Deutsche Meister: "Goretzka ist ein Spieler, der - wenn er mal jemanden ausspielt oder ein paar Meter vor sich hat - in diese Räume geht, um neue Situationen zu schaffen."

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Image: So würde Sky Experte Dietmar Hamann aufstellen.

Zwei Änderungen in der Offensive

Auch in der offensiven Dreierreihe würde Hamann etwas modifizieren. Marco Reus ist in Hamanns Aufstellung auf der linken Seite gesetzt und nimmt den Platz von Julian Draxler ein. "Dass die Mannschaft Reus braucht, hat man gesehen", stellt der Champions-League-Sieger von 2005 klar.

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Im Sturmzentrum würde Hamann zudem auf Mario Gomez setzen - vor allem wegen des Gegners: "Die Schweden haben eine erfahrene Mannschaft, aber sie haben viele alte Spieler und werden sich hinten reinstellen - und da würde ich Gomez einem Timo Werner vorziehen."

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