WM 2022: Daniel Siebert feiert am Samstag Premiere als Schiedsrichter

WM-Premiere für Siebert fix

Image: Pfeift am Samstag sein erstes WM-Spiel: Daniel Siebert.

Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert feiert am Samstag seine WM-Premiere. Der Berliner gilt als Katar-Experte.

Es ist kein Kracher, aber immerhin ein Anfang - und das Terrain ist vertraut. Wenn Daniel Siebert am Samstag mit seiner "Fox Fourty" das Spiel Tunesien gegen Australien anpfeift, betritt der deutsche Schiedsrichter trotz seiner WM-Premiere bekannte Pfade. Schließlich war Siebert vor einem Jahr beim Arab-Cup im Einsatz und leitete bei der WM-Generalprobe sogar das Finale zwischen Algerien und den Tunesiern (2:0) vor mehr als 60.000 Zuschauern im Al-Bayt Stadium.

Seither gilt Siebert als Katar-Experte. Schließlich stand der 38-Jährige im Dezember 2021 bei vier Partien auf dem Platz - öfter als jeder andere Unparteiische. Natürlich schon damals immer mit dabei: die Fox Fourty. "Die ist schon besonders", sagte Siebert zuletzt in der Zeit über seine Schrilltonpfeife: "In der Bundesliga bin ich der einzige Schiri, der so eine benutzt."

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Siebert bei Arab-Cup aktiv

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Sieberts Pfeife war bereits fünf Monate vor dem Arab-Cup bei der paneuropäischen EM-Endrunde zu hören. Zwei Gruppenspiele und ein Achtelfinale leitete Siebert bei seinem ersten großen Turnier. Die Kritiken waren durchwachsen. Der im Ost-Berliner Bezirk Lichtenberg geborene Sportwissenschaftler stand im Schatten des Münchners Felix Brych, der bei seiner internationalen Abschiedsvorstellung brillierte.

Nach dem Rückzug Brychs war klar, dass Siebert zur Nummer eins der deutschen Schiedsrichter aufsteigen wird. Im Mai wurde der 38-Jährige, der seit seinem 14. Lebensjahr pfeift, vom Weltverband FIFA als einziger Referee des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die WM nominiert. Zu Sieberts WM-Team gehören seine EURO-Assistenten Rafael Foltyn (Wiesbaden) und Jan Seidel (Oberkrämer).

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Neymar wütet gegen deutschen Schiedsrichter

Dass der Aufstieg auch seine Schattenseiten hat, musste Siebert erst zuletzt erkennen. Superstar Neymar machte vor zwei Monaten seiner Wut über den Schiedsrichter mit einer beispiellosen Internet-Kampagne Luft. Der Brasilianer warf dem Unparteiischen in einer Reihe von Tweets "totalen Mangel an Respekt" vor.

Siebert hatte Neymar im Champions-League-Spiel von Paris St. Germain bei Maccabi Haifa nach dessen Treffer die Gelbe Karte gezeigt. Der Grund war Neymars berühmter Clownsjubel, den Siebert wohl als respektlos gegenüber den Heimfans ansah.

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Auch Ärger mit dem AC Mailand

Nur einen Monat später hagelte es wieder Kritik. "Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, was ich denke. Ich spreche zwar nicht so gut Englisch, aber ich glaube, er hat es verstanden", sagte Trainer Stefano Pioli vom AC Mailand nach der Champions-League-Niederlage gegen den FC Chelsea (0:2). Der Corriere dello Sport verspottete Siebert als "Notar".

Grundsätzlich ist Siebert, der als Kind Eishockey-Fan war und viel Zeit in der Halle der Eisbären Berlin verbrachte, Kritik gewohnt. Schließlich ist er lange im Geschäft. 2007 wurde er zum DFB-Schiedsrichter berufen, 2009 kam er zum ersten Mal in der 2. Liga zum Einsatz, am 1. September 2012 feierte er sein Debüt in der Bundesliga. Es folgte das erste Länderspiel im Mai 2015 und die erste Begegnung in der Champions League im Oktober 2018.

Nun also die Premiere auf der größten aller Bühnen - die "Fox Fourty" erklingt bei der WM.

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