Kapitän Manuel Neuer wird bei den WM-Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Katar nun doch nicht mit der One Love-Kapitänsbinde auflaufen.
Der Deutsche Fußball-Bund und die anderen an der Aktion für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit beteiligten Verbände würden wegen angedrohter FIFA-Sanktionen auf das Symbol verzichten, teilte der DFB am Montag mit.
"Wir erleben einen beispiellosen Vorgang in der WM-Geschichte. Die von der FIFA herbeigeführte Konfrontation werden wir nicht auf dem Rücken von Manuel Neuer austragen", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf in einer Stellungnahme.
Das komplette Statement von Deutschland, England & Co. im Wortlaut:
"Die FIFA hat sehr deutlich gemacht, dass sie sportliche Sanktionen verhängen wird, wenn unsere Kapitäne die Armbinden auf dem Spielfeld tragen. Als nationale Verbände können wir unsere Spieler nicht in eine Situation bringen, in der sie mit sportlichen Sanktionen, einschließlich Platzverweisen, rechnen müssen. Deshalb haben wir die Kapitäne gebeten, die Armbinden bei FIFA-Weltmeisterschaftsspielen nicht zu tragen. Wir waren bereit, Geldstrafen zu zahlen, die normalerweise bei Verstößen gegen die Ausrüstungsvorschriften verhängt würden, und haben uns nachdrücklich für das Tragen der Armbinde eingesetzt. Wir können unsere Spieler jedoch nicht in die Situation bringen, dass sie mit einer Verwarnung belegt oder sogar gezwungen werden könnten, das Spielfeld zu verlassen.
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Wir sind sehr frustriert über die Entscheidung der FIFA, die wir für beispiellos halten. Wir haben die FIFA im September schriftlich über unseren Wunsch informiert, die One-Love-Armbinde zu tragen, um die Inklusion im Fußball aktiv zu unterstützen, und erhielten keine Antwort. Unsere Spieler und Trainer sind enttäuscht - sie sind starke Befürworter der Inklusion und werden ihre Unterstützung auf andere Weise zeigen."
Die Kampagne war eine im September angekündigte gemeinsame Aktion der Teams aus Deutschland, England, den Niederlanden, Belgien, Schweiz, Wales, Frankreich, Dänemark sowie Norwegen und Schweden, die beide nicht für die WM qualifiziert sind. Frankreichs Kapitän Hugo Lloris hatte allerdings frühzeitig angekündigt, die Binde nicht zu tragen.