Nach dem 1:0-Erfolg im Oman wird es jetzt ernst für die deutsche Nationalmannschaft. Das erste Spiel der WM-Vorrunde steht an - gegen Japan. Ein Gegner, der nicht zu unterschätzen ist und zum Stolperstein in Gruppe E werden könnte. "Transfer Update - die Show" erklärt die Stärken und Schwächen der Samurai Blue.
Zwei Gemeinsamkeiten haben die japanische und die deutsche Nationalmannschaft: viele Bundesligaspieler im Kader und Schwachstellen in der Defensive. Trotzdem gibt es in dieser Hinsicht schon jetzt klare Sieger: Deutschland hat mehr Bundesligaspieler im Team (D 20, J 8) und Japan größere Defensivprobleme.
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Die Außenverteidiger-Position ist die größte Schwachstelle der japanischen Mannschaft. Gotoku Sakai, der Japaner mit deutschen Wurzeln, kann links und rechts oder auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. In der japanischen Aufstellung gegen Deutschland wird er wohl als rechter Außenverteidiger auflaufen. Sein Pendant links: der 36-jährige Yuto Nagatomo.
Füllkrug in die Startelf
Innen verteidigen Takehiro Tomiyasu vom FC Arsenal und, ein in Deutschland nicht unbekannter, Maya Yoshida vom Aufsteiger FC Schalke 04. Ein Bundesligist und ein Premier League Spieler, eigentlich gar nicht schlecht. Nur ist Tomiyasu bei den Gunners nicht gesetzt - er hat noch keine 300 Minuten in dieser Saison gespielt. In England meist Rechtsverteidiger, manchmal links, bei Japan innen. Die Achillesferse beider IVs: Probleme in der Luft. Die zu empfehlende deutsche Lösung: Niclas Füllkrug.
Ein Startelfplatz beim WM-Debüt des 29-Jährigen? Fraglich, denn Kai Havertz ist im Grunde sicher. Wumms von der Bank würde Füllkrug definitiv bringen - wie schon bei der Generalprobe im Oman, bei der er in der 80. Minute den Siegtreffer schoss.
Problemzone außen
Die Lösung, um die Außenverteidiger stehenzulassen, ist simpel: Tempo suchen und ins Eins-gegen-Eins-Duell gehen. Sakai (31 Jahre) und Nagatomo (36 Jahre) kriegen im direkten Duell gegen den Mann mit Sicherheit Probleme. Aber wer wird der Mann sein? Serge Gnabry rechts, nach Leroy Sanes verletzungsbedingtem Ausfall (Knieproblem) ist der linke Flügel unbesetzt. Thomas Müller oder Jonas Hofmann? Das ist die Frage.
Apropos außen: Deutschlands Viererkette wird besonders auf den Außenbahnen gefragt sein. Im deutschen Spotlight stehen also Thilo Kehrer und Christian Günter. Die müssen sich gegen Junya Ito und Takefusa Kubo behaupten. Letzterer überraschenderweise anstelle von Takumi Minamino (AS Monaco), der wohl dem "japanischen Messi" Kubo weichen muss.
Bei Japans flachem Vertikalspiel in die Tiefe ist es entscheidend, die Flügelspieler schnell in Bewegung zu setzen. Daichi Kamada, der Experte für die Schnittstellenpässe, bringt den Ball gerne hinter die Abwehrkette seiner Gegner. Junya Ito als rechter Flügel ist schnell - mit seinen scharfen Flanken, auf beispielsweise Maeda oder Kamada, die in die Box nachstoßen, kann er sehr gefährlich werden. Christian Günter muss aufpassen, dass die Japaner nicht zu leicht hinter ihn kommen, wenn er durch seine Flankenläufe mit aufrückt.
Thilo Kehrer ist nach seinem Wechsel von Paris Saint-Germain nach England sehr zufrieden. Er fühle sich fit, sei sehr zufrieden. Zufrieden ist auch der deutsche Bundestrainer. Kehrer steht mit großer Wahrscheinlichkeit auf der rechten Außenposition in der Startelf, könnte also eine entscheidende Komponente im Spiel gegen Japan darstellen. Denn der kleine, wendige Linksaußen Kubo würde ihn bestimmt auf Trab halten.
Bundesliga gegen Bundesliga
Die DFB-Elf muss also die klaren defensiven Schwächen der Samurai Blue nutzen. Füllkrugs Kopfballstärke wäre eine passende Option. Gleichzeitig müssen Kehrer und Günter aber auf die Außenbahnflitzer Ito und Kubo aufpassen. Stuttgarts Wataru Endo, eines der "Brains" des japanischen Teams, leidet aktuell noch unter einer Gehirnerschütterung. Ob er spielt, ist fraglich. Gesundheitlich und aus deutscher Sicht gesehen: lieber nicht. Aber selbst wenn: Ein Glück, dass Stratege Endo und der Europa League Sieger Kamada in Japans Zentrale keine Unbekannten sind. Deutschland gegen Japan, Team Bundesliga gegen Team Bundesliga, am Mittwoch um 14:00 Uhr.
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