WM 2018: England-K.o.! Mandzukic schießt Kroatien ins Finale
Juve-Star trifft in der Verlängerung
13.07.2018 | 12:27 Uhr
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Kroatien - England - die Highlights im VIDEO
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Kroatien gelingt Historisches! Erstmals in der Verbandsgeschichte erreichen die Kroaten ein WM-Finale. Mit einer kämpferischen Leistung bezwang man England nach 120 Minuten. Juventus-Angreifer Mario Mandzukic gelang dabei der entscheidende Treffer in der 109. Minute.
Bei den kroatischen Mentalitätsmonstern um Matchwinner Mario Mandzukic gab es kein Halten mehr. Mit letzter Kraft rannten sie nach ihrem historischen Sieg jubelnd auf die Fans zu. Englands junge Löwen sackten dagegen abgekämpft und todtraurig ins sich zusammen. Das Mutterland des Fußballs weint mit seinen neuen Lieblingen und muss weiter auf den ersten WM-Titel nach Wembley 1966 warten.
Englands großer Traum platzte beim 1:2 (1:1, 1:0) in der Verlängerung des Halbfinals von Moskau trotz langer Führung und vielen Konterchancen. "Es war hart, wir haben alles gegeben. Es war ein 50:50-Spiel. Wir haben eine fantastische Reise hinter uns. Wir können stolz sein auf alles, was wir erreicht haben", sagte Kapitän Harry Kane, während die Fans die Mannschaft noch immer mit Ovationen feierten. Am Sonntag (ab 16:45 Uhr live auf Sky Sport UHD) spielen die Kroaten und der große Favorit Frankreich im Luschniki-Stadion den 21. Fußball-Weltmeister aus.
Die ehemaligen Bundesligaspieler Ivan Perisic (68.) und Mandzukic (109.) ließen die Lieder auf der Insel verstummen, nachdem die Fans dank Kieran Trippiers Freistoßtor (5.) zunächst wieder aus vollen Kehlen "Football's Coming Home" angestimmt hatten. Kapitän Harry Kane, der bislang sechs WM-Tore erzielt hat, konnte das Unheil nicht abwenden. Zu viele Konterchancen ließen er und seine am Ende tief enttäuschten Engländer liegen.
Für die Mannschaft von Teammanager Gareth Southgate geht es am Samstag (ab 15:45 Uhr live auf Sky Sport UHD) gegen Belgien in St. Petersburg nur noch um den Trostpreis. Nach Hause kommen sie mit dem besten Abschneiden bei einer WM seit 1990 - aber einmal mehr ohne den sehnsüchtig erhofften Titel.
Superstar Luka Modric und all die anderen stolzen Kroaten auf dem Feld und unter den 78.011 Zuschauern im Luschniki feierten dagegen den bislang größten Sieg ihrer noch immer jungen Nation. 20 Jahre nachdem die großen Idole um Davor Suker und Robert Prosinecki im Halbfinale am späteren Weltmeister Frankreich gescheitert waren, soll in Russland die Krönung gelingen.
Wer wenn nicht diese Mentalitätsmonster vom Balkan könnten das Unmöglich möglich werden lassen? In der K.o.-Runde hatten die Kroaten gegen Dänemark und Gastgeber Russland jeweils im Elfmeterschießen die Nerven behalten, gegen England drehten sie in einem weiteren Krimi einen Rückstand. Dabei wirkten sie über weite Strecken der Partie ausgelaugt. Auch Modric.
Kroatiens Regisseur hatte Dele Alli 22 Meter vor dem Tor gefoult, Trippier ließ sich die Chance nicht nehmen. Es war das zwölfte englische Tor bei dieser WM und das neunte nach einem ruhenden Ball. Diese Stärke der Löwen hätten die Kroaten kennen können. Wütend auf sich selbst, antworteten sie unkontrolliert und hatten Glück, dass die Engländer vor dem Tor zu nachlässig agierten.
Einen Fehler des bislang so sicheren Torwarts Danijel Subasic (26.) bestrafte Raheem Sterling nicht. Immer wieder schickten die Engländer den schnellen Stürmer von Manchester City auf die Reise, doch weder er noch Jesse Lingard (36.) vergoldeten die Konter vor der Pause.
Image:Die Premier League dominiert die WM. Die Top-5-Klubs der vergangenen Saison stellen im Halbfinale zusammen 33 Spieler. Spaniens Top-3-Spitzenvereine sind nur mit zehn Akteuren dabei, der FC Bayern rangiert unter ferner liefen. Die Klubs im Ranking.
Von Modric war lange Zeit kaum etwas zu sehen, dem Spielmacher von Real Madrid schienen die beiden 120-Minuten-Dramen in den Runden zuvor zugesetzt zu haben. Auch die Statistik machte den Kroaten keine große Hoffnung: Nach einem 0:1 zur Halbzeitpause in einem WM-Halbfinale hatte zuletzt Argentinien 1990 gegen Italien noch das Endspiel erreicht.
Kroatien brauchte einen Geniestreich - und den lieferte Ex-Bundesligaspieler Perisic nach Flanke von Sime Vrsaljko mit seinem ausgestreckten Bein. Plötzlich drehte sich die Partie, Perisic scheiterte jedoch am Pfosten (72.), der Ex-Münchner Mandzukic (83.) an Keeper Jordan Pickford. Die Engländer waren geschockt und schleppten sich in die Verlängerung.
Dort hatten sich die Engländer wieder gefangen. Einen Kopfball ihres überragenden Abwehrchefs John Stones rettete Vrsaljko rettet auf Linie. Für Kroatien vergab Mandzukic (105.) eine große Möglichkeit, ehe er vier Minuten später den historischen Treffer erzielte. (sid)