Zu einem gewissen Bekanntheitsgrad hatte es Bernhard Langer schon 1981 geschafft. Mit einem denkwürdigen Schlag von einem Baum aufs Grün.
Noch heute wird mit einer Gedenktafel dieses außergewöhnlichen Moments gedacht. Es dauerte noch vier Jahre, dann hatte sich der blonde Schwabe aus Anhausen unsterblich gemacht.
Der Wettergott hatte für das US Masters in Georgia alles bestens bereitet, an jenem 14. April 1985 war der Himmel über Augusta klar, die Sonne schien, kein Wind wehte. Der Tag für perfektes Golf, es wurde der Tag des Bernhard Langer.
Vierkampf mit Ballesteros, Floyd & Strange
An der berühmten Magnolia Lane entwickelte sich am Sonntag ein packender Vierkampf, neben Langer sorgten der Spanier Severiano Ballesteros und die beiden US-Amerikaner Raymond Floyd und Curtis Strange für die großen Momente. Der große Jack Nicklaus hatte sich aus dem Titelrennen bereits verabschiedet.
Und es war Langer, der sich in seinem roten Polo-Shirt mit einer unglaublichen Kaltschnäuzigkeit Schlag um Schlag, Loch um Loch langsam nach vorne spielte. Die zweiten neun Löcher machte er sich untertan. Und nach vier Birdies an den Löchern 12 bis 17 konnte sich Langer am Schlussloch sogar noch ein Bogie leisten.
Der denkwürdige Triumph war perfekt. Langer hatte als erster Deutscher ein Major gewonnen und das ausgerechnet beim US Masters. Mit 27 Jahren gehörte er zu den großen Champions und Deutschland war plötzlich kein schwarzer Fleck auf der Weltkarte des Golfsports mehr.
Langer 1986 die Nummer eins im Golfsport
Jener Triumph in Augusta und in der Woche darauf beim Turnier in Hilton Head Island waren die Grundlage dafür, dass Langer im April 1986 die erste Nummer eins im Golf wurde. In seiner Heimat entwickelte sich in den Jahren danach ein regelrechter Golfboom, Plätze schossen aus dem Boden, der Sport wurde zu einem Industriezweig. 1993 legte Langer mit seinem zweiten Masterssieg nach.
Bis heute wird Golf in Deutschland vor allem mit dem Namen Bernhard Langer verbunden. Und bis heute liefert der streng gläubige Christ und vierfache Familienvater, der kürzlich erstmals Opa geworden ist, auf den Golfplätzen ab. Langer ist seit Jahren der dominante Spieler der Champions Tour. Die Lust auf seinen Sport ist ungebrochen, sein drahtiger Körper spielt nach wie vor mit, trotz diverser Wehwehchen, die ihn allerdings schon seit Jahrzehnten plagen.
Ein Ende ist also noch nicht in Sicht, der Anfang der Geschichte aber bleibt. Und der ist zweifelsfrei jener 14. April 1985, an dem der Maurersohn das Fundament für eine große Karriere legte.