2,01 Meter ist der neue Handball-Stern am Himmel groß: Julian Köster hat mit seiner Leistung im letzten Vorrundenspiel gegen Polen gezeigt, was er drauf hat - und das, obwohl der 21-Jährige "nur" in der 2. Bundesliga spielt. Es scheint, als hätte der DHB ein neues "Wunderkind".
Die deutschen Handball-Fans sind begeistert: Mit einem furiosen Auftritt im letzten Vorrundenspiel bei der EM besiegte die Truppe um Bundestrainer Alfred Gislason den Gegner aus Polen mit 30:23 (15:12) und zieht als Gruppensieger in die Hauptrunde ein.
Seine Jungs trotzten dabei allen Corona-Turbulenzen, denn in den letzten Stunden waren insgesamt neun deutsche Akteure positiv auf das Coronavirus getestet worden. Gerade mal 14 Spieler standen dem Coach zur Verfügung, darunter als einziger Torwart lediglich der kurzfristig nachnominierte Johannes Bitter. Und trotzdem lieferte die DHB-Auswahl einen sensationellen Auftritt ab.
Köster wächst über sich hinaus
Dabei stach besonders einer hervor: Die Leistung des erst 21 Jahre alten Zweitliga-Profis Julian Köster in Bratislava war ebenso überragend wie überraschend. Beeindruckende Sprungwürfe, eine perfekte Übersicht auf besser postierte Mitspieler und Kreisläufer oder Eins-gegen-eins - mit nahezu jeder Aktion verzückte der Youngster die deutschen Fans in der Halle und vor den Bildschirmen.
Köster (erzielte sechs Tore) wuchs am Dienstagabend über sich hinaus. Das fanden auch seinen Teamkollegen: "Was Julian gezeigt hat, war absoluter Wahnsinn", sagte Christoph Steinert über den Rückraumspieler vom VfL Gummersbach.
Gislason: "Da wächst ein sehr kompletter Spieler heran"
Nur einer war nach dem Auftritt von Köster wenig überrascht: der Bundestrainer selbst. "Das macht er tagtäglich. Ich habe, glaube ich, alle seine Spiele in Gummersbach in den letzten anderthalb Jahren gesehen", sagte Gislason trocken. Glücklich sei er dennoch nach diesem tollen Auftritt: "Nicht nur die Tore, sondern auch seine Übersicht - und er ist trotz seiner 2,01 Meter unglaublich gut im Eins-gegen-eins. Seine große Stärke liegt aber eigentlich in der Abwehr", schwärmte der Isländer am ZDF-Mikrofon nach der Partie. Gegen Polen blockte Köster Bälle und verschob in der Defensive klug mit schnellen Beinen.
"Da wächst ein sehr kompletter Spieler bei uns heran", lautete das Fazit des Bundestrainers. Der deutsche Handball hat also (womöglich) ein neues "Wunderkind".
Neben dem Extralob des Trainers und seiner Mitspieler durfte sich der Gummersbacher über die Auszeichnung zum "Player of the Match" freuen. Mit einen vielsagenden, breiten Grinsen nahm er die Trophäe entgegen. "Es freut mich unfassbar, dass es so läuft. Ich bin natürlich überglücklich", sagte Köster nach seinem imponierenden Auftritt gegen den bis dato ungeschlagenen Gegner.
Deutschland startet am Donnerstag gegen Europameister Spanien mit 2:0 Punkten in die nächste Turnierphase in Bratislava. Die weiteren Gegner sind Norwegen (Freitag), Vizeweltmeister Schweden (Sonntag) und Russland (Dienstag).
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