Die Handball-Bundesliga (HBL) hat sich für ihren Neustart den Herbst zum Ziel gesetzt. Geschäftsführer Frank Bohmann nimmt den Basketball als Vorbild, wo die Saison im Juni in Turnierform zu Ende gespielt wird.
"Wir müssen zwingend im September oder Oktober wieder spielen, um nicht von der Bildfläche zu verschwinden", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann: "Wir brauchen natürlich die öffentliche Aufmerksamkeit. Fakt ist: Die Spieler können nur sexy bleiben, wenn sie irgendwann auch wieder bei ihrem Sport zu sehen sind."
Geisterspiele nicht der Dauerzustand
Für den Restart der aufgrund der Corona-Pandemie seit März pausierenden Liga wünscht sich Bohmann Spiele vor Zuschauern, "in allerhöchster Not" müsse man aber auch Geisterspiele durchführen. "Doch allen muss klar sein, dass dies kein Dauerzustand sein kann. Sonst fressen uns die Betriebskosten auf", sagte der Liga-Chef.
Bob Hanning, Geschäftsführer des Bundesligisten Füchse Berlin, sieht das genauso. "Geisterspiele machen keinen Spaß, schließlich leben wir emotional und auch wirtschaftlich von unseren Fans", sagte Hanning: "Aber um möglichst schnell wieder in einen Wettkampf-Rhythmus zu kommen, sind Geisterspiele zwingend notwendig."
Entscheidung in den nächsten vier Wochen
Den angepeilten Starttermin im Herbst hält Hanning für richtig, sagt aber auch: "Schon vorher müssen wir Formen finden, um öffentlich im Gespräch zu bleiben. Damit wir den Anschluss auch zu anderen Sportarten nicht verlieren." Keine Sichtbarkeit zu haben sei "alles andere als produktiv für unsere Sportart. Wir müssen jetzt viele richtige Entscheidungen treffen."
Ein genaues Datum, ab wann wieder gespielt wird, kann Hanning nicht nennen, er erwartet allerdings baldige Klarheit: "Ich gehe davon aus, dass in den nächsten vier Wochen eine Entscheidung fällt. Wir alle brauchen das Gefühl, dass sich wieder etwas tut. Das ist von enormer Bedeutung", sagte er im Sky Interview.
Die Klubs der HBL hatten ihre Saison im Zuge der Corona-Krise im April abgebrochen und sich gegen ein Konzept mit Geisterspielen im Sommer, ähnlich wie es der Basketball nun umsetzt, entschieden.
"Die Fortschritte beim Basketball sind dennoch gut, weil sie bedeuten, dass wieder gespielt werden darf", so Hanning im Gespräch mit Sky Sport weiter. Auch Bohmann findet die Pläne "super und bewundernswert. Da stecken viel Arbeit und eine Menge finanzieller Mittel drin. Wir können uns einiges aus dem Konzept abschauen."