Die Handball-Bundesliga (HBL) hält trotz steigender Infektionszahlen an ihren Plänen für einen Saisonstart mit Zuschauern fest.
"Stand jetzt bin ich mir sehr sicher, dass wir Anfang Oktober wie geplant mit Zuschauern loslegen können", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dem SID. Er hält Hallen-Auslastungen "von 20 bis 50 Prozent für realistisch".
Die HBL hat zusammen mit den Basketballern und in Abstimmung mit den Bundesbehörden und dem RKI einen Leitfaden erstellt und auf dessen Basis ein Betriebs- und Hygienekonzept erarbeitet. Dies liegt den Klubs vor, vielerorts laufen inzwischen die Gespräche der Vereine mit den örtlichen Behörden.
Offizieller Saisonauftakt mit 6000 Zuschauern geplant
Die mögliche Zuschauerkapazität an den Standorten hänge von unterschiedlichen Faktoren wie den Gegebenheiten in den Hallen und den Zu- und Abwegen ab. "Auch die unterschiedlichen Lüftungssysteme in den Arenen spielen beispielsweise eine Rolle", erklärt Bohmann. Für den offiziellen Saisonauftakt, den Supercup am 26. September in Düsseldorf, plant die Liga aktuell mit 6000 Zuschauern.
"Natürlich ist das angesichts des nicht planbaren Infektionsgeschehens noch ungewiss, aber wir wollen uns nicht vergraben", sagte Bohmann: "Mit unserem Konzept wollen wir den Rahmen für einen verantwortungsvollen Einstieg klar abstecken. Eine Freigabe von Stehplätzen halte ich analog zu den Fußballern in der momentanen Situation aber für nicht machbar."
Geisterspiele wie im Fußball und im Sommer auch im Basketball hält der Ligachef für nicht zielführend. Zwar sei ein Start ohne Zuschauer grundsätzlich möglich, doch "das würden wir nicht allzu lange durchhalten können", sagte Bohmann: "Zwei bis drei Spiele lassen sich sicherlich überbrücken, dann kommen wir in Bereiche, die wirtschaftlich nicht haltbar sind."
Ohne Spielgeschäft keine Existenzgrundlage
Noch seien alle Klubs trotz der inzwischen fünf Monate ohne Handballspiel "an Bord. Die Lage ist aber angespannt, da etablierte Geschäftsmodelle mit Zuschauergeldern und Sponsoring zurzeit nur eingeschränkt funktionieren", sagte Bohmann: "Wir müssen zurück ins Geschäft, sonst wird es unseren Sport in dieser Form bald nicht mehr geben."