Handball-Bundesligist Eulen Ludwigshafen wird wegen des Kampfes gegen die Corona-Pandemie vorläufig heimatlos.
Die Eulen können schon ab 1. Dezember bis auf Weiteres keine Spiele mehr in ihrer Friedrich-Ebert-Halle austragen, weil diese von der Stadt auf unbestimmte Zeit als Impfzentrum genutzt werden wird.
Damit ist die Begegnung am 28. November mit GWD Minden das vorläufig letzte Heimspiel der Eulen auf heimischem Parkett.
"Erste Zeichen der Unterstützung" der HBL-Klubs
In der Handball-Bundesliga (HBL) läuft die Suche nach einer Lösung für das Problem. HBL-Pressesprecher Oliver Lücke bestätigte dem Nachrichtenmagazin Spiegel, dass andere Klubs bereits "erste Zeichen der Unterstützung" gegeben hätten und der Liga-Verband sich "keiner Alternative verschließen" werde. Ludwigshafen hat erst vier von insgesamt 15 Heimspielen ausgetragen.
Eulen-Geschäftsführerin Heßler: "Ringen nach Lösungen"
Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler beschrieb die bereits am Dienstag gefällte Entscheidung der Stadtverwaltung in einem Offenen Brief als "Schock: Es fühlt sich bildlich gesprochen danach an, von heute auf morgen das Dach über dem Kopf zu verlieren."
Und weiter: "Wir ringen aktuell nach Lösungen", sagte sie gegenüber Sky. "Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich weiß, dass wir da nicht alleine sind. Dass auch die Reaktionen der anderen Klubs so sind, dass man den Eindruck hat, dass man sich da gemeinsam helfen will."
Bei allen Sorgen um die Fortführung des Saisonprogramms mit womöglich wechselnden Heimspielstätten betonte Heßler den Vorrang von Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheit in der Bevölkerung gegenüber Interessen des Profi-Sports: "Es gibt in meinen Augen keine zwei Meinungen, dass Gesundheit unser aller oberstes Gut ist und wir als Klub eine besondere gesellschaftliche Verantwortung dafür tragen." Gleichwohl wäre diese Aufgabe für den bereits von den Geisterspielen gebeutelten Verein nur zu erfüllen, "wenn auch die Eulen die Pandemie überstehen".