Eine der spannendsten Saisons der vergangenen Jahre geht in ihre vorentscheidende Phase. Am Sonntag sind die ersten Sechs der Tabelle im Einsatz. Das Topspiel steigt in Kiel, wo der THW die SG Flensburg-Handewitt zum Nordderby empfängt.
In Kiel heißt es im 108. Nordderby der Handball-Bundesliga (ab 13.30 Uhr live auf Sky Sport Mix HD) Erster gegen Vierter, wenn der THW seine Tabellenführung festigen und sich für die 23:36-Klatsche im Hinspiel in Flensburg revanchieren will.
In Berlin trifft der Zweite auf den Fünften (ab 16 Uhr Sky Sport 3 HD), die Füchse fordern den frisch gebackenen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen. Und in Magdeburg will der amtierende Meister mit einem Sieg gegen den TSV Hannover-Burgdorf (ab 16 Uhr Sky Sport 4 HD) seine Chance auf die Titelverteidigung wahren.
Magdeburg in Lauerstellung
Der SCM liegt mit 41 Zählern auf Platz drei, nach Pluspunkten gleichauf mit Kiel und Berlin, hat aber ein Spiel mehr ausgetragen und zwei Minuspunkte mehr. Das gilt auch für die Flensburger (39:11), die ihr Pokal-Halbfinale gegen die Löwen verloren und am Dienstag in der European League durch ein 27:35-Heimdebakel gegen Grannollers das Final4 in eigener Halle verpassten.
Flensburg will Rückschläge abhaken und Kiel ärgern
Am Sonntag will die Mannschaft von Trainer Maik Machulla diesen Rückschlag abhaken. In der Bundesliga zeigte das Team in den vergangenen Wochen und Monaten mit zehn Siegen in Folge ein anderes Gesicht. Die letzte Niederlage in der HBL gab es am 4. Dezember in Leipzig. Im Nordderby in Kiel wollen die Gäste an diese Serie anknüpfen. Hoffnung macht den Flensburgern neben der Erinnerung an den klaren Hinspielsieg auch die Tatsache, dass die Kieler in eigener Halle schon einige Punkte liegengelassen haben.
Nordderby "so etwas wie ein Endspiel"
"Beide Mannschaften spielen um die deutsche Meisterschaft. Weil es so eng ist, ist jedes Spiel ein Finale", sagt Machulla.
"Es ist schon so etwas wie ein Endspiel - für beide", sagt auch THW-Kapitän Niklas Landin. Trainer Filip Jicha betont unterdessen die Bedeutung der Partie an sich. "Zwei geschichtsträchtige Vereine aus direkter Nachbarschaft duellieren sich", so der Tscheche: "Ganz Deutschland fiebert dem Spiel entgegen."
Kiel brennt auf Revanche
Der THW gewann drei seiner letzten vier Spiele, vor zwei Wochen gab es in einem packenden Spitzenspiel gegen Magdeburg ein 34:34. Gegen Lemgo und gegen Leipzig verloren die Kieler zuhause, in der Heimtabelle belegt der THW "nur" Platz vier.
Doch die Kieler haben das Hinspiel in Flensburg nicht vergessen - die 23:36-Pleite in der "Hölle Nord" war ihre höchste Derby-Niederlage überhaupt. Eine echte Schmach. "Wir haben großen Respekt vor der SG, aber wir wollen am Sonntag zeigen, dass wir nach dem Spiel unbedingt als Sieger vom Platz gehen wollen", sagt Jicha.
Verfolgerduell in Berlin
Eine Punkteteilung oder ein Flensburger Sieg in Kiel könnte den Berlinern in die Karten spielen. Allerdings kommt der Gegner der Füchse mit der Euphorie des DHB-Pokalsiegs in die Hauptstadt. Auch wenn die Rhein-Neckar Löwen zuletzt in der Bundesliga vier Niederlagen in Folge kassierten und bereits 15 Minuspunkte auf dem Konto haben, könnte das Team um Juri Knorr mit einem Sieg wieder ins Meisterrennen eingreifen.
Am 3. Mai kommt Kiel in die Mannheimer SAP-Arena, am 14. Mai gastiert Magdeburg bei den Löwen. Die HBL ist spannend wie lange nicht mehr.
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