Nationaltorhüter Silvio Heinevetter (34) verlässt die Füchse Berlin nach der nächsten Saison und wechselt zum Liga-Konkurrenten MT Melsungen.
Der gebürtige Thüringer, der in den vergangenen zehn Jahren zum sportlichen Aushängeschild der Füchse geworden war, unterschrieb bei den Rotweißen einen Zweijahresvertrag bis 2022 mit beiderseitiger Option auf ein weiteres Jahr.
"Die MT Melsungen hat mir viel Wertschätzung entgegen gebracht und um mich gekämpft, wie man es sonst nur für eine tolle Frau macht", sagte Heinevetter in einer MT-Vereinsmitteilung und sprach von einer "wahnsinnig schweren Entscheidung", nach über zehn Jahren Berlin und die Füchse zu verlassen: "Ich bedanke mich bei allen Weggefährten und Unterstützern."
Heinevetter hütet sein zehn Jahren das Füchse-Tor
Heinevetter war 2009 vom SC Magdeburg zum Hauptstadtklub gewechselt und ist in dieser Zeit auch zu einem der bekanntesten Gesichter der Nationalmannschaft (190 Länderspiele) aufgestiegen. "Wir haben Heine viel zu verdanken. Es war eine schöne Zeit", sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning dem SID. Einen vorzeitigen Abgang Heinevetters im Sommer schloss er aber aus. "Wir sind uns einig, dass Silvio seinen Vertrag in Berlin erfüllen wird. Wir werden unser letztes Jahr gemeinsam genießen und wollen zusammen noch einen Titel holen. Mindestens", sagte Hanning.
Berlin war am Samstag beim Final Four im Halbfinale am späteren Pokalsieger THW Kiel gescheitert (22:24). Eine weitere Titelchance hat der Hauptstadt-Klub in dieser Saison im EHF-Cup, wo es im Viertelfinale in einem deutschen Duell gegen die TSV Hannover-Burgdorf geht.
Heinevetter gewinnt Bronze-Medaille bei Olympia
Heinevetter blickt schon jetzt auf eine erfolgreiche Vergangenheit mit den Füchsen zurück. 2014 gewann er den DHB-Pokal, danach zweimal den EHF-Cup (2015, 2018). Zudem wurde Berlin mit dem extrovertierten Keeper zweimal Vereinsweltmeister (2015 und 2016). Mit dem Nationalteam feierte Heinevetter 2016 in Rio die Olympia-Bronzemedaille und landete bei der Heim-WM im Januar auf dem vierten Platz.
"Silvio ist ein Spieler, der polarisiert, aber vor dem die jeweiligen Gegner großen Respekt haben", sagte Melsungens Geschäftsführer Axel Geerken: "Er ist ein Instinkt-Torwart und mit seiner bisweilen unkonventionellen Art Bälle zu halten, von jedem Werfer nur schwer einzuschätzen. Wir sind davon überzeugt, dass er und Nebojsa Simic ein sehr gutes Gespann bilden." Bei der MT trifft er mit Tobias Reichmann, Julius Kühn, Finn Lemke und Kai Häfner auf vier weitere deutsche Nationalspieler.