Die SG Flensburg-Handewitt steht unmittelbar vor ihrer zweiten Meisterschaft im deutschen Handball nach 2004, und der ruhmreiche "Dino" VfL Gummersbach ist gerettet.
Anders als die Fußballer des Hamburger SV zogen die Oberbergischen, einziges dauerhaftes Bundesliga-Mitglied seit der Gründung 1966, mit einem 23:22 (11:10) im "Abstiegs-Endspiel" bei Schlusslicht TV Hüttenberg den Kopf noch einmal aus der Schlinge.
Nachdem Tobias Schroter den zwölfmaligen deutschen Meister Gummersbach 1:01 Minuten zum 23:22 in Führung geworfen hatte, schlug die Stunde von Keeper Carsten Lichtlein. Der frühere Welt- und Europameister parierte acht Sekunden vor der Schlusssirene den letzten Wurf der Hüttenberger und wurde von seinem Teamkameraden als Matchwinner gefeiert.
TV Hüttenberg - VfL Gummersbach 22:23 (10:11). - Tore: Mappes (8), Wernig (7/3), Sklenak (2), Rompf (1), Zörb (1), Fernandes (1), Johannsson (1), Hofmann (1) für Lübbecke - Preuss (5), Schukow (4), Baumgärtner (3), Schroter (3), Koepp (3/3), Sommer (2), Pujol (1), Becker (1), von Gruchalla (1) für Flensburg. - Zuschauer: 2600
Spannung im Abstiegskampf
Durch die anschließende 26:34 (16:18)-Niederlage des Rivalen Eulen Ludwigshafen beim noch amtierenden deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen kann der einst weltbeste Handballverein mit 16:50 nicht mehr auf einen der beiden Abstiegsplätze zurückfallen. Die Entscheidung, wer in die 2. Liga absteigt, fällt damit im Bundesligafinale am 3. Juni zwischen dem TuS N-Lübbecke (14:52) sowie Ludwigshafen und Hüttenberg (beide 13:53).
Am kommenden Sonntag kann sich auch die SG Flensburg-Handewitt nach langer Durststrecke wieder zum Meister krönen. Nach dem etwas mühsamen 27:24 (17:16) in Lübbecke liegt die Mannschaft von Trainer Maik Machulla mit 54:12 Punkten weiter vor den Rhein-Neckar Löwen (53:13). Flensburg empfängt zum Abschluss Frisch Auf Göppingen, die Löwen haben den SC DHfK Leipzig zu Gast. "Wichtig ist, dass wir unsere beiden Spiele gewinnen. Jetzt haben wir den ersten Schritt gemacht. Das war sauschwierig. Nettelstedt kämpft ums Überleben", meinte Flensburgs Holger Glandorf nach dem Spiel erleichtert gegenüber Sky.
TuS N-Lübbecke - SG Flensburg-Handewitt 24:27 (16:17). - Tore: Jaanimaa (7), Rakovic (6/3), Bagaric (4), Kaleb (3), Torbrügge (3), Gierak (1) für Lübbecke - Svan (9), Lauge Schmidt (7), Glandorf (4), Wanne (4/3), Gottfridsson (2), Mogensen (1) für Flensburg. - Zuschauer: 1817
Löwen qualifizieren sich für Champions League
Ein bisschen Grund zum Jubeln hatten die Löwen nach dem Spiel gegen Ludwigshafen dennoch, denn mit dem Erfolg qualifizierte sich das Team von Coach Nikolaj Jacobsen als Tabellenzweiter vorzeitig für die Champions League. Das Mindestzeil war erreicht.
Rhein-Neckar Löwen - Die Eulen Ludwigshafen 34:26 (18:16). - Tore: Reinkind (8), Schmid (6/5), Mensah Larsen (5), Radivojevic (4), Tollbring (4), Pekeler (3), Ekdahl du Rietz (2), Baena Gonzalez (2) für Rhein-Neckar - Feld (7), Schmidt (5), Djozic (4/2), Hruscak (2), Dietrich (2), Dippe (2), Valiullin (2), Hanemann (1), Falk (1) für Ludwigshafen. - Zuschauer: 8156
Niederlage für Füchse Berlin
Die Mannheimer profitierten dabei von der 24:31 (12:15)-Niederlage des Rivalen Füchse Berlin (51:15) bei der MT Melsungen und haben neben zwei Punkten Vorsprung auch eine um mehr als 100 Treffer bessere Tordifferenz.
MT Melsungen - Füchse Berlin 31:24 (15:12). - Tore: Kühn (12/2), Haenen (4), Golla (4), Maric (3), Boomhouwer (2), Schneider (1), Allendorf (1), Müller (1), Mikkelsen (1), Langhans (1), Reichmann (1/1) für Melsungen - Lindberg (7/2), Wiede (6/1), Milde (5), Elisson (3), Drux (1), Reissky (1), Koch (1) für Berlin. - Zuschauer: 4300
FA Göppingen - TSV GWD Minden 27:28 (14:14). - Tore: Schiller (13/10), Damgaard Espersen (3), Kozina (3), Ritterbach (2), Kneule (2), Pfahl (2), Rentschler (2) für Göppingen - für Staar (7), Rambo (6), Doder (5), Korte (4), Gullerud (3), Zvizej (3/2) für Minden. - Zuschauer: 3500
TSV Hannover-Burgdorf - DHfK Leipzig 30:26 (20:12). - Tore: Mortensen (12/4), Häfner (6), Böhm (3), Patrail (3), Kastening (3), Olsen (2), Brozovic (1) für Hannover - Pieczkowski (8), Semper (4), Rivesjo (4/1), Strosack (3/1), Binder (2), Kunkel (2), Milosevic (1), Remke (1), Jurdzs (1) für Leipzig. - Zuschauer: 6505