Mit einem ungefährdeten 32:25-Sieg bei der TSV Hannover-Burgdorf hat der Tabellenführer THW Kiel seinen bislang ärgsten Verfolger auf Distanz gehalten. Der 21. nationale Titel für den Rekordmeister wird immer wahrscheinlicher.
Die nach Hannover mitgereisten Fans sangen schon den Meistertitel herbei, doch davon wollte Trainer Filip Jicha absolut noch nichts wissen. "Wir haben einen schönen Sieg und zwei schöne Bundesligapunkte geholt. Nicht mehr und nicht weniger", sagte der Coach des THW Kiel nach dem souveränen 32:25 (18:13)-Sieg beim bislang ärgsten Verfolger TSV Hannover-Burgdorf.
Tabellenführung ausgebaut
Mit 34:8 Punkten liegt der Tabellenführer nun drei Zähler vor den Niedersachsen (31:11), die nur in den ersten zehn Minuten mithalten konnten. Das sah auch Trainer Carlos Ortega ein. "Wir haben gekämpft, aber eine wirkliche Siegchance hatten wir nicht", sagte er. Auch der Ausfall von Schiedsrichter Tobias Tönnies ab der 21. Minute (Muskelfaserriss) brachte den THW nicht aus dem Konzept.
Gerade einmal eine Woche nach dem Ende der Europameisterschaft wirkten die Nationalspieler in den Reihen des Rekordmeisters stattdessen erstaunlich frisch. Für Jicha ein Produkt seiner Belastungsverteilung: "Vielleicht hilft mir dabei die Erfahrung, die ich als Spieler gemacht habe." Und so zählte THW-Kapitän und EM-Finalist Domagoj Duvnjak mit fünf Treffern zu den besten Werfern bei den Gästen.
Spieler trotz EM topfit
Binnen sieben Tagen gelang es dem Kroaten, den Schalter wieder komplett umzulegen. "Die EM ist vorbei, ab jetzt zählt nur noch der THW Kiel", erklärte der 31-Jährige. In dieser Verfassung sind die "Zebras" nach fünf Jahren ohne Meisterschaft erster Kandidat auf den 21. Titel in der Bundesliga. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert hat man nicht mehr so lange auf die Meisterschale warten müssen.
Insofern nahm Jicha den ungefährdeten Erfolg durchaus mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis. "Es tat gut zu sehen, dass wir nach nur zwei echten Trainingseinheiten solch eine Leistung abrufen und uns so als Mannschaft präsentieren konnten. Das macht mich stolz", erklärte der Tscheche.