Handball-WM: Deutschland kämpft um Platz drei

Prokop stolz auf DHB-Team

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Deutschlands Handballer unterliegen Norwegen im WM-Halbfinale.

Trotz des Ausscheidens gegen Norwegen gehen die deutschen Handballer motiviert in das Spiel um Platz drei. Bundestrainer Christian Prokop hat eine klare Marschrichtung vorgegeben.

Abstand gewinnen, aufrappeln - und dann die letzten Kräfte mobilisieren: Für den Kampf um WM-Bronze verordnete Bundestrainer Christian Prokop seinen Handballern nach dem bitteren Halbfinal-Aus gegen Norwegen einen trainingsfreien Samstag.

Kopf frei bekommen für das Spiel um Platz drei, lautete die Devise nach der Ankunft im dänischen Herning. Denn ungeachtet des geplatzten Titeltraums wollen Kapitän Uwe Gensheimer und Co. ihr mitreißendes Turnier mit der ersten deutschen WM-Medaille seit dem legendären Wintermärchen 2007 abschließen.

Prokop schwört DHB-Team ein

"Wir sind Profis und wollen natürlich einen versöhnlichen Abschluss", sagte Prokop und versprach für die Partie am Sonntag (14:30 Uhr) gegen den entthronten Titelverteidiger Frankreich: "Wir haben die Chance, eine Medaille zu erzielen bei dieser Heim-WM. Wir werden alles reinlegen in das letzte Spiel. Wir haben das ganze Turnier nicht negativ gedacht, und das werden wir jetzt nicht ändern."

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Kapitän Uwe Gensheimer spricht zur Niederlage der deutschen Handballer im WM-Halbfinale.

Bronze als Trostpflaster - noch auf der nächtlichen Busfahrt schwor Prokop sein Team mit einer kleinen Ansprache auf das neue Ziel ein. Auch die Spieler nahmen sich vor dem Endspurt, dem dann zehnten Spiel innerhalb von 18 Tagen, in die Pflicht. "Keiner will hier nach dem Spiel nach Hause gehen und sagen: Mensch, wir sind Vierter geworden", sagte Rückraumschütze Fabian Böhm: "Wir sind es den Fans auch schuldig, muss ich ganz ehrlich sagen. Wir haben so eine tolle Atmosphäre in den Hallen gehabt. Wir wollen einfach unbedingt diese Bronze-Medaille."

"Wenn man wieder zu Hause ist und vielleicht mal auf der Straße angesprochen wird, wird man realisieren, was wir in den vergangenen zwei Wochen erreicht haben", sagte Gensheimer, der noch in den Katakomben der Hamburger Arena von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufmunternde Worte gehört hatte.

Trost von Hanning

"Das war ein Fest für den Handball", sagte Steinmeier. Abgesehen vom Ergebnis gegen Norwegen "können wir dankbar sein, dass die Spieler die Begeisterung, die sie in der Halle hatten, bis in die Wohnstuben vor den TV übertragen haben".

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Und auch Bob Hanning nahm sein Team verbal in den Arm. "Wir haben eine überragende Weltmeisterschaft gespielt", sagte der DHB-Vizepräsident. Unter dem Strich "können die Jungs auf das, was sie geleistet haben, superstolz sein. Wir haben gezeigt, dass wir wieder in der Weltspitze drin sind."

Prokop spricht von Stolz

Und doch wirkte der geplatzte Traum vom Wintermärchen 2.0 bei den Spielern noch nach. "Das war vielleicht eine once-in-a-lifetime-Chance, im Halbfinale hier vor heimischem Publikum ins Finale einzuziehen", sagte Gensheimer: "Diese Chance ist jetzt dahin."

Das sah Prokop ähnlich, sprach aber bei aller Enttäuschung auch von Stolz. "Das sind zwei Herzen, die da in der Brust schlagen", sagte der 40-Jährige. Zum einen sei da natürlich das verpasste Finale bei der Heim-WM.

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Christian Prokop spricht darüber, welches Signal die Handball-WM trotz der Halbfinal-Pleite aussendet.

"Auf der anderen Seite ging es nicht nur um diese numerische Platzierung, sondern auch darum, diese Sportart so zu präsentieren, dass wir viele Vorbilder entwickeln, dass wir für unseren Nachwuchs da sind, dass Deutschland merkt, dass es auch noch eine Sportart gibt, bei der das ganze Land dahinter steht. Das haben wir hervorragend, überragend hinbekommen." (sid)