Prokop zur Zukunft als Bundestrainer: "Ich möchte weitermachen"

Trotz massiver Kritik

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Prokop möchte als Bundestrainer weitermachen

Die Zukunft von Handball-Bundestrainer Christian Prokop bleibt auch nach einer ersten Präsidiumssitzung des Deutschen Handballbundes (DHB) weiter offen. "Es ist definitiv keine Entscheidung gefallen. Wir sind heute in die Analyse eingestiegen", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer der Deutschen Presse-Agentur. Christian Prokop stellte sich vor dem All Star Game bei Sky den Fragen zu seiner aktuellen Situation.

"Was in den letzten zehn Tagen passiert ist, war nicht immer menschlich", sagte der Bundestrainer. Dass seine Person von den Verantwortlichen hinterfragt wird, hält der Coach aufgrund des sportlichen Misserfolgs für "100 Prozent legitim, weil man natürlich alles prüfen muss. Es wird entscheidend sein, dass man eine ehrliche Aufarbeitung macht."

Prokop: "Es liegt nicht mehr in meiner Hand"

Trotz aller Turbulenzen der letzten Wochen hofft der 39-Jährige auf eine Fortführung seiner Arbeit: "Ich möchte diese Aufgabe weitermachen und traue es uns gemeinsam zu. Man muss aber auch ehrlich sagen: Nach diesem EM-Auftritt liegt es nicht mehr in meiner Hand."

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Bei der DHB-Präsidiumssitzung habe er den Verantwortlichen seine Argumente genannt, wie er das deutsche Team langfristig in der Weltspitze etablieren will: "Mein Ziel ist es, die deutsche Mannschaft mit einer modernen Art und Weise Handball spielen zu lassen."

Prokop fordert Objektivität

Bei der Analyse um seine Person wünscht sich Prokop nun eine faire Herangehensweise aller Beteiligten. "Ich hoffe nicht, dass aufgrund des medialen Drucks eine vorgefertigte Meinung in den Köpfen herrscht, sondern dass man die Sache objektiv aufarbeitet, um in Zukunft eine starke deutsche Mannschaft zu etablieren." Bei der Entscheidung solle vor allem die Nachhaltigkeit im Fokus stehen.

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Schwenker: Wir nehmen uns alle Zeit der Welt

Bis zur Heim-Weltmeisterschaft bleiben jedoch nur noch elf Monate. Unter Druck setzen lassen will man sich beim DHB dennoch nicht. In den kommenden vier bis sechs Wochen solle die Analyse abgeschlossen sein, sagte Kromer. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir das in Ruhe machen wollen", sagte der 41-Jährige.

Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann hatte zuvor auf eine zügige Klärung der Trainerfrage gedrängt, aus Reihen der Bundesliga-Klubs war die Kritik an Prokop teils sehr deutlich. Bei der Sitzung in Leipzig war auch Liga-Boss Uwe Schwenker dabei. "Wir nehmen uns alle Zeit der Welt, um die Situation von allen Seiten zu beleuchten", sagte er vor dem All Star Game am Sky Mikro. "Das ist unsere Verpflichtung, vor allem auch Christian Prokop gegenüber. Schließlich haben wir ihn im vergangenen Jahr ganz bewusst als Bundestrainer verpflichtet."

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Präsident Uwe Schwenker von der Handball Bundesliga (HBL) sieht bei der Entscheidung über die Zukunft des angeschlagenen Bundestrainers Christian Prokop keine Eile.

Gensheimer zurückhaltend

Trotz unterschiedlicher Vorstellungen in der Zeitfrage sei die Stimmung bei dem Treffen gut gewesen, berichtete Kromer. "Es geht aktuell nicht darum, Entscheidungen zu treffen, sondern in Ruhe aufzuarbeiten", sagte er.

Prokop, der beim DHB einen Vertrag bis 2022 besitzt, war nach der desolaten EM in Kroatien in die Kritik geraten. Zum einen aufgrund des sportlich enttäuschenden Abschneidens, zum anderen, weil das menschliche Verhältnis zur Mannschaft nicht gepasst haben soll. "Es gab die eine oder andere Sache, die wir hätten besser machen können. Darüber haben wir heute auch schon gesprochen, aber mehr gibt es dazu aktuell nicht zu sagen", kommentierte DHB-Kapitän Uwe Gensheimer bei Sky das Verhältnis zum Bundestrainer.

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Gensheimer zum Verhältnis zu Prokop