Spanien besiegt Finalfluch und holt EM-Gold
29:23 gegen Schweden
02.02.2018 | 15:34 Uhr
Deutschland-Bezwinger Spanien hat seinen Finalfluch besiegt und erstmals den europäischen Handball-Thron bestiegen. Der Ex-Weltmeister besiegte im Endspiel in Zagreb Schweden im Duell der Generationen mit 29:23 (12:14) und holte nach zuvor vier Finalniederlagen das lang ersehnte EM-Gold. Rekord-Europameister Schweden verpasste hingegen seinen fünften EM-Titel.
Bester Werfer der Spanier, die im entscheidenden Hauptrundenspiel Titelverteidiger Deutschland aus dem Turnier geworfen hatten, waren Ferran Sole und David Balaguer mit jeweils fünf Toren. Bei Schweden erzielte Jesper Nielsen fünf Treffer. Ein Zwischenspurt zu Beginn der zweiten Halbzeit, als die Spanier einen Drei-Tore-Rückstand in eine Sieben-Tore-Führung verwandelten, sorgte für die Entscheidung.
Bronze für Frankreich
Bronze gewann zuvor Weltmeister Frankreich. Angeführt von Topstar Nikola Karabatic (neun Tore) besiegten die Franzosen Olympiasieger Dänemark in einer Neuauflage des Rio-Finals mit 32:29 (17:14).
Trotz mangelnder Erfahrung agierten die Schweden, in deren Reihen nur ein Spieler über 30 stand, überhaupt nicht nervös. Angetrieben vom starken Torhüter Mikael Appelgren (elf Paraden in der ersten Halbzeit) vom deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen ging Schweden 7:4 (12.) erstmals mit drei Toren in Führung.
Die Spanier, mit einem Durchschnitt von 30,5 Jahren die älteste Mannschaft im Turnier, setzten auf ihre starke Abwehr und schnelle Tempogegenstöße. Die mit zwölf Deutschland-Legionären angetreten Schweden spielten in der ersten Halbzeit aber äußerst konzentriert und leisteten sich nur selten leichte Ballverluste. Obwohl der Ex-Weltmeister im Turnierverlauf schon drei Niederlagen kassiert hatte, erinnerte die unbekümmerte Spielweise mit viel Leidenschaft an die deutschen Sensations-Europameister von 2016.
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Spanien souverän
Nach dem Wechsel erwischten aber die Spanier den besseren Start und ging mit vier Toren in Folge nach längerer Zeit mal wieder in Führung (16:14/35.). Die Schweden fanden gegen die spanische Deckung nun immer seltener Lücken, ihr Spiel wurde fehlerhafter. Zudem steigerte sich der in der 24. Minute eingewechselte spanische Schlussmann Arpad Sterbik (38), der erst zum Halbfinale nachnominiert wurde, immer mehr und war für die Schweden kaum noch zu bezwingen.
Spanien zog auf 20:15 (43.) davon, die Spieler auf der Bank bejubelten jeden Treffer lautstark. Schweden kam nicht mehr zurück. Beim 23:16 (50.) war das Spiel entschieden.