Trotz der Einreise-Posse um Novak Djokovic schreibt Boris Becker den serbischen Tennisstar für den Kampf um den Titel bei den Australian Open nicht ab - sofern er denn tatsächlich mitspielen darf.
"Wenn er angreifbar ist, dann in der ersten Turnierwoche", sagte Becker im Eurosport-Podcast "Das Gelbe vom Ball", führte aber aus: "Wenn er die übersteht, dann ist er der Turnierfavorit." Grund dafür sei die "Straßenkämpfer-Mentalität" des Grand-Slam-Rekordsiegers.
Jedoch sei dessen Vorbereitung "so schlecht wie noch nie vor einem Grand Slam", meinte Becker weiter. Der nicht gegen das Coronavirus geimpfte Djokovic muss trotz eines Teilsiegs vor Gericht am Montag weiter befürchten, erneut sein Visum entzogen zu bekommen und die Australian Open ab dem 17. Januar nicht spielen zu können. Nach seiner zunächst verweigerten Einreise hatte er vier Tage in einem Quarantäne-Hotel verbringen müssen.
Becker ruft zur Impfung auf
Ganz abgesehen von dem aktuellen Chaos appellierte Becker an Djokovic, den er von 2014 bis 2016 als Trainer betreut und zu sechs Grand-Slam-Titeln geführt hatte, sich auch im Hinblick auf seine weitere Karriere impfen zu lassen. "Ich frage mich auch, wie es in der Zukunft weitergeht? Will er dieses Theater bei jedem Grand Slam haben?", fragte das deutsche Tennis-Idol.
"Roland Garros hat bestimmt zugeschaut, Wimbledon und die anderen Turniere auch. Die Reglements werden eher strenger als lockerer", sagte Becker: "Deswegen wäre meine Meinung: Junge, jetzt spiele die Australian Open so gut es geht, aber dann versuche einzusehen, dass es geimpft leichter für dich sein wird. Ob er das macht, weiß ich nicht."
Sport-Informations-Dienst (SID)
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.