Das ATP Masters Turnier in Cincinnati im Experten-Check

Western und Southern Open

Von von Marcel Meinert, Stefan Hempel und Paul Häuser

Image: Roger Federer ist einer der Favoriten auf den Turniersieg in Cincinnati.

Die ATP-Tour macht aktuell in Cincinnati Station. Wer sind die Favoriten? Was macht Deutschlands Hoffnungsträger Alexander Zverev? Sky macht den Check.

Zverev hat in Toronto gegen den griechischen Youngster Stefanos Tsitsipas einen überraschenden und sehr bitteren Dämpfer erlitten. Vor den US Open gibt es nun aber gleich wieder die Chance zur Rehabilitation beim nächsten Masters Turnier in Cincinnati (vom 12. bis 19. August exklusiv live bei Sky).

Die Sky Kommentatoren Marcel Meinert, Stefan Hempel und Paul Häuser melden sich zum Turnierstart mit ihrem Experten-Check.

Wer sind die Favoriten?

Marcel Meinert: "Rafael Nadal hat nach seinem 33. Masters-Titel in "Cincy" leider rausgezogen. Dafür steht vor allem das Comeback von Roger Federer im Fokus. Ich bin sehr neugierig, wie konkurrenzfähig er schon ist. Ein Achtelfinale gegen Andy Murray wäre fast schon ein "Flashback" in die gute alte Zeit. Und wie viel hat Wunderkind Stefanos Tsitsipas noch im Tank? Eine dritte Woche in Folge auf diesem Niveau wäre fast übermenschlich. Mit Alexander Zverev ist trotz des Rückschlags von Toronto weiter zu rechnen."

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Nadal gewinnt Rogers Cup

Der Tennis-Weltranglistenerste Rafael Nadal hat das Masters im kanadischen Toronto gewonnen.

Stefan Hempel: "Ich finde es gibt ihn nicht - den großen Favoriten. Der ausgeruhte Federer ist aufgrund der Vergangenheit (Rekordchampion) vielleicht der leichte Favorit. Spannend finde ich, dass Spieler wie Tsitsipas, Shapovalov oder auch Khachanov ungesetzt im Feld auf ihre Chance lauern."

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Paul Häuser: "Roger Federer is back in business. Damit ist das Teilnehmerfeld in Cincinnati bis auf die fehlende Nummer Eins Nadal wirklich vom Allerfeinsten. Für den Titel in Frage kommen für mich neben Federer auch Marin Cilic, Kevin Anderson, Novak Djokovic und natürlich Sascha Zverev."

Alexander Zverev - Status quo

Meinert: "Das Toronto-Aus ist vor allem eine Denksportaufgabe. Zverev weiß, dass er das Spiel hat, um jeden Gegner zu schlagen. Er muss aber realisieren, dass ihm nichts geschenkt wird und er für jeden einzelnen Punkt hart arbeiten muss. Kleine Fehler werden auf diesem Niveau hart bestraft, weil die Leistungsdichte enorm groß ist. Einen eklatanten Leistungseinbruch befürchte ich aber nicht."

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Hempel: "Er kann alles, aber scheitert noch zu oft an sich selbst. Der Kopf spielt noch nicht mit. So cool er sich neben dem Platz gibt, so angespannt spielt er teilweise noch die Big Points. Das heißt in engen Momenten leichte Fehler, siehe Doppelfehler im Tiebreak des 2. Satzes gegen Tsitsipas. Seine Art, so wie er sich zuletzt in Toronto auf der Pressekonferenz nach der Niederlage gab, gilt es schleunigst zu ändern. Ehrlich zu sein, ist gut, aber Anstand darf dabei nicht verloren gehen."

Zverev über Tsitsipas: 'Er hat einfach nicht gut gespielt'

Häuser: "Die Niederlage gegen Tsitsipas hat ihn tief getroffen. Entscheidend ist nun aber die Reaktion auf diese Pleite. Gut, dass es gleich mit so einem Kracherturnier weitergeht. Sein Verhalten auf der Pressekonferenz nach dem Match gegen Tsitsipas gegenüber einigen Journalisten war aber mehr als schwierig und weit weg von dem Champ, der er eigentlich sein könnte. Zverev ist immer noch erst 21 und nach solch bitteren Niederlagen darf ein Sportler auch einmal bedient und kurz angebunden sein, aber den Respekt sollte er nie verlieren.

"Ich halte nach wie vor enorm viel von Sascha Zverev. Nicht nur von seinem Spiel, sondern auch von ihm als Typ. Aber damit er sich auch in der Arbeit mit den Medien weiter entwickelt, braucht Zverev dringend jemanden, der ihm den Spiegel vorhält. Ich setze hier vor allem auf seinen großen Bruder Mischa."

Chancen der Deutschen

Meinert: "Jetzt geht die Vorbereitung auf die US Open in die heiße Phase. Gerade Philipp Kohlschreiber und Maximilian Marterer, die jetzt erst einsteigen, brauchen ein Erfolgserlebnis. Das gilt aber auch für Peter Gojowczyk, denn seine Leistungskurve zeigte zuletzt nach unten. Mischa Zverev zeigte sich in guter Form und könnte in Runde zwei Titelverteidiger Grigor Dimitrov gefährlich werden."

Häuser: "Philipp Kohlschreiber, Mischa Zverev, Maximilian Marterer und Peter Gojowczyk gehen als krasse Außenseiter in das Turnier und haben keinerlei Druck. Ein Einzug ins Achtelfinale wäre bereits eine große Überraschung. Die Erwartungen aus deutscher Sicht, sie ruhen wieder einmal nur auf einem Spieler: Sascha Zverev."

Gojowczyk gegen Verdasco chancenlos

Für Peter Gojowczyk ist das ATP-Turnier in Toronto schon nach der ersten Runde beendet.

Dark Horses - Players to watch

Hempel: "Stan Wawrinka ist zwar kein Nobody, aber seine Leistungen nach seiner Verletzungspause waren bis zum Turnier in Toronto sehr dünn. Vielleicht war die knappe Niederlage zuletzt gegen Nadal ein Turningpoint. Auch der Sieg gegen Kyrgios könnte ein Signal sein für eine gutes Restjahr sein."

Meinert: "Was macht eigentlich Borna Coric? Seit seinem Sieg in Halle ist vom Kroaten nicht mehr viel zu hören gewesen. Mit Chung und Sock treffen gleich in Runde eins zwei Sorgenkinder aufeinander, beide bräuchten dringend mal wieder ein Erfolgserlebnis. Und Nick Kyrgios hat im Vorjahr ein Faible für Cincinnati entwickelt. More to come… "

Häuser: "Es ist mal wieder an der Zeit für David Goffin, um so richtig steil zu gehen. Das Problem: Goffin trifft in der ersten Runde auf Stefanos Tsitsipas, den Spieler der Stunde. Ich rechne aber dennoch mit einem Ausrufezeichen von Goffin. Dazu glaube ich nach wie vor konstant an den zuletzt so schwachen Lucas Pouille. Doch der bekommt es in Runde eins mit Andy Murray zu tun."

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Typisch Cincinnati

Meinert: "Schnell, schneller Cincinnati - auch aufgrund der hohen Temperaturen, gilt der Belag in Cincinnati als einer der schnellsten auf der Tour, und das kommt für gewöhnlich Roger Federer sehr entgegen, und vielleicht auch Alexander Zverev. "

Hempel: "Die Damen und Herren spielen wieder parallel bei diesem combined event. Das freut vor allem die Herren Wawrinka und Thiem, denn sie haben ihre Freundinnen somit dabei."

Häuser: "Der letzte große Test vor den US Open. In der glorreichen Vergangenheit wurde dieses Turnier von US-Amerikanern wie Andre Agassi, Pete Sampras, Michael Chang und Andy Roddick dominiert. Doch nun liegt der letzte Sieg eines US-Boys auch schon 12 Jahre zurück. Und die USA-Fans werden sich wohl noch ein wenig länger gedulden müssen. Denn seit Andy Roddick 2006 hat dieses Turnier immer ein Europäer gewonnen. Kurioserweise ist Cincinnati das einzige Masters-Turnier, das Novak Djokovic noch nie gewinnen konnte. Der Djoker könnte in "Cincy" seinen Nole-Slam komplettieren."

Sky überträgt die Western & Southern Open in Cincinnati vom 12. bis 19. August exklusiv live.