Boris Becker wehrt sich gegen Pleite-Urteil

Gericht erklärt Tennis-Idol für zahlungsunfähig

Image: Boris Becker ist offenbar zahlungsunfähig.

Tennis-Legende Boris Becker hat mit Unverständnis auf das Urteil des Konkursgerichts reagiert, das ihn am Mittwoch für zahlungsunfähig erklärt hatte.

"Ich bin überrascht und enttäuscht, dass Arbuthnot Latham und Co. entschieden haben, dieses Verfahren gegen mich zu führen", teilte der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker am Mittwoch via Twitter mit: "Ich wäre in einem Monat verpflichtet gewesen, den gesamten Betrag zurückzuzahlen. Es ist enttäuschend, dass mein Antrag auf Aufschub abgelehnt wurde."

Seine Einnahmen seien öffentlich bekannt, und es sei klar, "dass ich die Mittel habe, diese Schulden zurückzuzahlen", schrieb Becker weiter. Die vom Gericht geforderte Summe würde bei weitem seine Schulden übersteigen.

"Substanzielle Schulden"

Die zuständige Richterin Christine Derrett hatte nach einer kurzen Anhörung mit Beckers Anwälten erklärt, es gebe keine glaubhaften Beweise dafür, dass Becker "substanzielle Schulden" demnächst bezahlen werde. Den Antrag der Anwälte auf einen 28-tägigen Aufschub lehnte Derrett ab. Britische Medien berichteten überstimmend aus dem Gerichtssaal.

Die Londoner Privatbankiers Arbuthnot Latham und Co. hatten sich demnach wegen einer angeblich seit 2015 ausstehenden Zahlung von Becker an das Gericht gewandt. Beckers Anwälte argumentierten laut englischen Medien, Becker werde durch den anstehenden Verkauf einer Immobilie auf Mallorca in rund einem Monat in der Lage sein, eventuelle Außenstände zu begleichen. Dennoch lehnte Derrett einen Aufschub ab.

Mehr Tennis

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Becker "überrascht und enttäuscht"

Über seinen deutschen Anwalt Christian Schertz hatte Becker zudem am Mittwochabend mitteilen lassen: "Mein Mandant war überrascht und enttäuscht, dass sich die gegnerische Bank in einem konkreten Zivilverfahren in Großbritannien entschieden hatte, Klage gegen ihn einzureichen. Das Verfahren betrifft ein Darlehen, das Herr Becker binnen eines Monats in voller Höhe zurückgezahlt hätte. Es ist enttäuschend, dass sein Antrag darauf, insofern den heutigen Gerichtstermin bis dahin zu verschieben, zurückgewiesen wurde mit der in den Medien verbreiteten Feststellung des Gerichts. Medienmeldungen, wonach unser Mandant 'pleite' sei, entsprechen damit nicht der Wahrheit."

Am Dienstagabend hatte sich Becker noch bei den Gerry Weber Open in Halle/Westfalen mit den Tennisprofis Roger Federer, Dominic Thiem und Philipp Kohlschreiber auf der "Players Party" gezeigt.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen