Wimbledonsiegerin Angelique Kerber hat sich nach nur einem Jahr Zusammenarbeit überraschend von ihrem Trainer Wim Fissette getrennt.
Kerbers Management bestätigte am Dienstagmittag eine entsprechende Meldung des Internetportals tennisnet.com. Über die Nachfolge soll erst nach dem WTA-Finale in Singapur (21. bis 28. Oktober) entschieden werden.
"Trotz der erfolgreichen Zusammenarbeit seit Beginn der Saison wurde dieser Schritt aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen bzgl. der zukünftigen Ausrichtung erforderlich", heißt es in dem Statement des Kerber-Managements wörtlich.
Fissette hatte im November 2017 die Nachfolge von Torben Beltz angetreten und Kerber nach ihrem Seuchenjahr 2017 im Jahr 2018 zu Siegen beim WTA-Turnier in Sydney und beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon sowie zurück auf Platz drei der Weltrangliste geführt.
Absteigende Formkurve nach Wimbledon
In Wimbledon verdarb sie Serena Williams im Finale das Comeback. 6:3, 6:3 fertigte Kerber ihre Gegnerin ab und holte als erste Deutsche seit Steffi Graf 1996 die berühmte Rosewater Dish.
Danach allerdings zeigte die Formkurve wieder nach unten. Bei den US Open war die dritte Runde Endstation, in Cincinnati, Wuhan und Peking kam die Linkshänderin nicht über das Achtelfinale hinaus.
Nachfolger: Der Name Becker geistert durch das Netz
Über einen Nachfolger soll erst nach dem am Sonntag beginnenden WTA-Finale in Singapur entschieden werden. Kandidaten gibt es einige, selbst der Name Boris Becker geisterte kurz nach Bekanntwerden der Trennung durch das Netz.
Dass Kerber wieder auf ihren langjährigen Trainer Torben Beltz zurückgreifen könnte, den Fissette vor Jahresfrist abgelöst hatte, ist eher unwahrscheinlich. Beltz arbeitet seit einigen Monaten erfolgreich mit der Kroatin Donna Vekic zusammen.
Konzentration auf "Endspurt einer super Saison"
Viel Zeit bleibt nicht, immerhin beginnt Ende November nach einer kurzen Pause im Anschluss an das WTA-Finale (bis 28. Oktober) die Vorbereitung auf 2019.
Barbara Rittner, Head of Women's Tennis im Deutschen Tennis Bund (DTB) und seit vielen Jahren eine enge Vertraute von Kerber, sieht allerdings keinen Zeitdruck. "Angie braucht jetzt ihre ganze Energie für den Endspurt einer super Saison", sagte Rittner: "Dann wird sie weitersehen." (sid)