Tennis News: Deutschland will zum vierten Mal den Davis Cup holen

Sensation vor Augen: DTB-Team peilt vierten Davis-Cup-Triumph an

Von Peer Kuni

Image: Das deutsche Team spielt beim Finalturnier in Madrid um den Davis-Cup-Sieg.

Deutschland steht seit 14 Jahren mal wieder im Halbfinale beim Davis Cup. An Gegner Russland scheiterte das DTB-Team damals denkbar knapp in der Vorschlussrunde. Nun hat die Mannschaft von Teamkapitän Michael Kohlmann die große Chance auf die Revanche.

In Madrid spielen Serbien, Kroatien, Russland und Deutschland um die "hässlichste Salatschüssel der Welt". So wird die Siegertrophäe gerne mal bezeichnet.

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Deutsches Doppel sticht heraus

Dabei ist allein der Halbfinaleinzug ohne Topspieler Alexander Zverev bereits ein riesiger Erfolg. Ohne den sich im Urlaub befindlichen Sieger der ATP Finals hat sich das Kohlmann-Team in Innsbruck in der Gruppe gegen Serbien sowie Österreich durchgesetzt und anschließend im Viertelfinale auch Großbritannien besiegt.

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"Das war bislang eine herausragende Leistung des deutschen Teams. Insbesondere das deutsche Doppel mit Kevin Krawietz und Tim Pütz sticht heraus. Die beiden sind Weltklasse. Ich spüre eine große Leidenschaft im Team und eine besondere Energie", sagte Sky Tennis-Experte Paul Häuser.

In allen drei bisherigen Partien hatten Krawietz und Pütz den entscheidenden Punkt für Deutschland geholt und könnten auch im Finalturnier für den Unterschied sorgen. Dafür müsste allerdings zuvor zumindest ein Sieg aus den beiden Einzeln herausspringen. Gegen Russland am Samstag stehen die Chancen dafür allerdings schlecht.

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Gegen Russland klarer Underdog

Die Russen sind für mich der klare Favorit. Dieses Team ist brutal gut aufgestellt. Daniil Medvedev als Nummer eins, dahinter Andrey Rublev und dann auch noch der Senkrechtstarter Aslan Karatsev. Diese Mannschaft ist so gut besetzt, hat keinerlei Schwachstellen und wirkt voll motiviert", meinte Häuser mit Blick auf das Halbfinale.

Dabei hat in Zverevs Abwesenheit Jan-Lennard Struff die Rolle die Führungsspieler übernommen und zuletzt beim Sieg gegen den britischen Indian-Wells-Champion eine grandiose Leistung gezeigt. Struff wird es wohl mit US-Open-Sieger Medvedev zutun bekommen, im ersten Einzel wird entweder Dominik Koepfer oder Peter Gojowczyk gegen Rublev spielen.

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"Das deutsche Team braucht ein Wunder. Sie gehen als krasser Außenseiter ins Rennen. Normalerweise müsste dieses Duell nach den Einzeln mit 2:0 für Russland entschieden sein. Denn die Qualität der Russen ist einfach zu gut. Nur im Doppel sehe ich Chancen für das deutsche Team, aber das reicht leider insgesamt nicht um Russland zu knacken", erklärte Sky Tennis-Experte Häuser pessimistisch.

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Vierter Triumph wäre Sensation

Zudem haben die Deutschen den Nachteil, dass sie sich beim Finalturnier in Madrid auf einen neuen Court sowie ein neues Umfeld einstellen müssen, während die Russen bereits ihre ersten drei Duelle in der spanischen Hauptstadt ausgetragen haben. Bereits beim ATP Cup zu Jahresbeginn haben die Russen Deutschland im Halbfinale ausgeschaltet, damals mit Zverev im Aufgebot.

"Ein Sieg wäre nicht weniger als eine Sensation. Ohne Zverev fehlt Deutschland der Topspieler für Einzel. In diesem Wettbewerb braucht man aber einen sicheren Punkt im Einzel und dazu ein starkes Doppel", sagte Häuser. Falls die Sensation doch gelingen sollte, würde im Endspiel am Sonntag entweder Serbien mit Superstar Novak Djokovic oder Kroatien mit dem ehemaligen US-Open-Sieger Marin Cilic warten.

Bislang holte Deutschland 1988, 1989 und 1993 den Davis Cup. Zuletzt führte der heute Sky Tennis-Experte Michael Stich das DTB-Team vor 28 Jahren im Erfolg. In Madrid soll ein weiteres Kapitel in der deutschen Tennis-Geschichte hinzukommen.

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