Angelique Kerber steht nach einer Zitterpartie im Achtelfinale von Wimbledon. Die Weltranglisten-Erste setzte sich gegen die Amerikanerin Shelby Rogers 4:6, 7:6 (7:2), 6:4 durch. Die Kielerin ist die einzige deutsche Spielerin in der Runde der besten 16.
Der nächste sportliche Tiefpunkt nahm bedrohliche Formen an, da packte Kerber der Mut der Verzweiflung. 4:6, 2:4 und 30:40 lag die Weltranglistenerste gegen Shelby Rogers zurück. Das Aus in der ersten Wimbledon-Woche und der Sturz vom Tennis-Thron standen kurz bevor. Doch in diesem Moment setzte Kerber mit einer kraftvollen Rückhand zur Wende an.
Zum dritten Mal in fünf Tagen zitterte Kerber, zum dritten Mal behielt sie die Nerven. Doch von Mal zu Mal wurde es knapper, und ob Garbine Muguruza die kampfstarke Kerber am Montag auch entkommen lässt, ist mehr als fraglich.
Schwarze Serie gegen Muguruza
Gegen die Spanierin, die 2015 im All England Club im Finale stand, hat Kerber zuletzt vier Mal verloren. Darunter vor zwei Jahren in der dritten Runde von Wimbledon. Muguruza hat ihre drei Partien ohne Satzverlust gewonnen, sie strotzt vor dem Selbstvertrauen, das Kerber fehlt.
Immerhin war gegen Rogers, die in den letzten Jahren in Wimbledon gegen Sabine Lisicki und Andrea Petkovic jeweils in der ersten Runde klare Niederlagen kassiert hatte, ein Fortschritt zu erkennen. Die weinerliche Kerber der ersten zwei Matches wandelte sich zur Kämpferin. Taktisch traf sie zwar eine Menge Fehlentscheidungen, brachte die nicht austrainierte Rogers zu selten in Bewegung, ließ sich aber nie abschütteln und brachte schließlich nervenstark ihren Aufschlag zum Sieg durch.