Australian Open: Djokovic-Anwälte: Positiver PCR-Test im Dezember

Djokovic-Posse: Anwälte sprechen von positivem PCR-Test im Dezember

In der Einreise-Affäre um Grand-Slam-Rekordgewinner Novak Djokovic bahnt sich möglicherweise eine Wende an.

Die Anwälte des Weltranglistenersten erklärten am Samstag in einer gerichtlichen Anhörung, ihr Mandant sei im Dezember mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Der positive PCR-Test datiere vom 16. Dezember, das sei die Grundlage für die medizinische Ausnahmegenehmigung.

Dieses Datum wirft aber Fragen auf, wie der seriöse Tennis-Journalist Ben Rothenburg aufzeigt. Schließlich war der Weltranglistenerste an jenem Tag bei einer Podiumsdiskussion und am Tag darauf, also der 17. Dezember hatte er ein Kinderkrankenhaus besucht.

Australischer Tennisverband bezeichnet sich selbst als "unschuldig"

Zuvor hatte sich der australische Tennisverband als unschuldig an der Affäre bezeichnet. In einem internen Video, das der Zeitung Sunday Herald Sun zugespielt wurde, rühmte der Chef von Tennis Australia, Craig Tiley, die "unglaubliche Arbeit" seines Teams bei der Behandlung der Angelegenheit.

"Es wird viel mit dem Finger auf andere gezeigt und es werden viele Schuldzuweisungen gemacht, aber ich kann Ihnen versichern, dass unser Team unglaubliche Arbeit geleistet hat", sagte Tiley vor laufender Kamera. Weiter erklärte er, die Organisation habe sich entschieden, das Thema wegen Djokovics Klage nicht öffentlich anzusprechen. Tiley sagte, sein Team habe "alles getan, was es tun konnte, gemäß den Anweisungen, die es erhalten hat."

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Djokovic-Biograf Daniel Müksch über Impf-Eklat um Novak in Australien (Videolänge: 0:58 Minuten).

Tennis Australia wurde zuvor beschuldigt, die Spieler durch ein in den australischen Medien veröffentlichtes Memo in die Irre geführt zu haben, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass eine kürzlich erfolgte Infektion ein Grund für eine vorübergehende medizinische Befreiung von der Impfung sei.

Djokovic weiter in Quarantäne-Hotel

Der 34-jährige Serbe Djokovic, ein Impfskeptiker, prahlte vor seinem Abflug nach Melbourne in den Sozialen Medien damit, dass ihm eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden sei, was nach allgemeiner Auffassung darauf zurückzuführen ist, dass er kürzlich mit dem Virus infiziert wurde.

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Djokovic steckt seit seiner Landung am Mittwoch aber in einem Quarantäne-Hotel fest, die australischen Behörden verweigern ihm wegen offenbar fehlerhafter Dokumente die Einreise. Am Samstag forderte er über seine Anwälte die Entlassung aus dem Komplex. Djokovic will bei den Australian Open (ab 17. Januar) zu seiner Titelverteidigung antreten, am Montag soll ein Gericht den Fall entscheiden.

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Doppelspezialistin Renata Voracova, die das gleiche Schicksal wie der Superstar teilt, richtete über die Bedingungen im Park Hotel in Melbourne gegenüber tschechischen Medien aus: "Sie bringen mir Essen und es gibt eine Wache auf dem Flur. Man muss sich melden, alles ist rationiert. Ich fühle mich ein bisschen wie im Gefängnis."

Kyrgios glaubt sportlich an Djokovic

Respektsbekundungen erhielt Djokovic vom australischen Tennis-Rüpel Nick Kyrgios. "Wenn er bei den Australian Open spielen darf, wird er kaum zu stoppen sein. Ich schätze, er wird stinksauer sein", sagte Kyrgios am Rande eines Vorbereitungsturniers in Sydney: "Man wird kein so großer Champion, wenn man nicht in der Lage ist, solche Widrigkeiten zu überwinden. Ich bin mir sicher, dass er schon viel schwierigere Zeiten überstanden hat, als noch ein paar Tage länger in Hotelzimmern zu verbringen."

SID