Kia ora statt servus! Kiwis vor Special Olympics feierlich empfangen
14.06.2023 | 16:59 Uhr
Kia ora statt servus! Garching, Ismaning und Unterföhring empfangen kurz vor Beginn der Special Olympics die neuseeländische Delegation mit dem traditionellen Grußwort. Die "Kiwis" sollen sich in Deutschland rundum wohlfühlen - genau wie die anderen 189 Nationen. Donnerstag geht es von Bayern nach Berlin, vorher steht viel Action auf dem Programm. Sky Volontärin Lea Meinhardt war beim Host Town Program dabei.
Es ist erst neun Uhr am Morgen, die Sonne aber strahlt schon mit voller Kraft. Bis zu 25 Grad warm wird es im Süden Bayerns. Eine echte Herausforderung für die Kiwis - in Neuseeland herrscht nämlich derzeit Winter. Sie müssen sich in kürzester Zeit auf die schwülwarmen Bedingungen hierzulande einstellen. Hinzu kommen die lange Anreise und der Jetlag. Aber kein Klagen, kein Murren. Ausschließlich strahlende Gesichter kommen mir entgegen. Schließlich geht es um nichts Geringeres als die Teilnahme bei den Special Olympics. Dafür haben die Sportler die Reise um den halben Globus gerne auf sich genommen.
+++++ Fragen und Antworten zu den Special Olympics +++++
Ich bin mit der neuseeländischen Fußballmannschaft zum Training verabredet. Mich begeistert die Aufgeschlossenheit, die sie mir entgegenbringen. Ich komme ins Gespräch mit Assistenztrainer Bruce Neal und seinem Sohn Todd, dem Torwart der Mannschaft. Für das Duo geht ein Lebenstraum in Erfüllung.
"Todd wurde bereits drei Mal für das Team vorgeschlagen und am Ende nicht nominiert. Diesmal hat es geklappt", schildert Vater Bruce. In Gedanken immer dabei ist seine Ehefrau. "Todds Mutter hat ihn für dieses Vorhaben immer wieder angetrieben. Vor vier Jahren ist sie leider verstorben. Aus diesem Grund ist die Teilnahme für ihn eine Art Abschiedsgeschenk an seine Mutter", offenbart Bruce und überreicht mir plötzlich ein Geschenk. Es ist ein Anstecker mit einem Kiwi-Vogel - ausschließlich beheimatet in Neuseeland - darauf zu sehen.
Gleichzeitig beeindruckt mich ihr Fokus auf dem Platz. Sieben Minuten Meditation sind Teil jeder Trainingseinheit, erklärt Headcoach Matt Woodason: "Meine Jungs sammeln so Konzentration und visualisieren ihre Trainingsziele. Hoffentlich zahlt sich das aus für die Wettbewerbe in Berlin."
Und nicht zuletzt fasziniert mich der Stolz, den die Fußballer im Alter zwischen 20 und 38 Jahren ausstrahlen. Dass mit Sky ein deutsches Fernsehteam bereits ihr Host Town Program begleitet, nehmen viele ungläubig freudig zur Kenntnis - zumindest meine ich diese Emotionen in ihren Gesichtern zu erkennen. Alle posen und winken in die Kamera. Und das Scheinwerferlicht wird noch heller erstrahlen, wenn sich in Berlin unzählige Augen auf sie richten; Aufmerksamkeit und Anerkennung, die diese besonderen Helden viel häufiger verdienen würden.
+++++ So sehen Sie die Special Olympics live auf Sky +++++
Bevor es soweit ist, haben sich Garching, Ismaning und Unterföhring ein buntes Programm überlegt für die 63 Mann und Frau starke neuseeländische Delegation. Der Besuch von Schloss Nymphenburg sowie ein Abendessen im Biergarten "Zur Mühle" stehen unter anderem auf dem Plan des Host Town Program.
Eine Führung durch die Allianz Arena war bereits ein Highlight für die Kiwis, von denen viele Bayern-München-Fans sind. In den Katakomben des Stadions hängen Bilder von ehemaligen und aktuellen Profis des FC Bayern. Schweinsteiger, Robben, Müller - die Namen ihrer Idole konnten alle treffsicher aufsagen, berichtet mir Andrea Mahner von der Gemeinde Ismaning.
Die Special Olympics werden am Samstag feierlich eröffnet (live auf Sky ab 20 Uhr). Schon jetzt nehme ich Euphorie und Vorfreude bei allen Beteiligten wahr. Alexander Greulich, erster Bürgermeister von Ismaning, sprach bei seiner Begrüßungsrede gar von dem "Beginn einer neuen Ära". Für die Sportlerinnen und Sportler wird ein Lebenstraum wahr. Am anderen Ende der Welt.
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.