Biathlon Weltcup in Östersund: Trotz Podest-Doppel: Deutsche Biathlon-Staffeln hadern

Trotz Podest-Doppel: Deutsche Biathlon-Staffeln nur bedingt glücklich

Image: Denise Hermann-Wick erlebte bei der Staffel in Östersund einen gebrauchten Tag.

Die Frauen verpassen nach einer schwachen Leistung von Denise Herrmann-Wick sowohl den Sieg als auch den Staffelweltcup. Die Männer retten sich trotz einer Strafrunde ebenfalls auf Rang drei.

Denise Herrmann-Wick kletterte mit verkniffener Miene auf das unterste Podest, etwas wehmütig blickte sie auf die neben ihr jubelnden Staffeln. Der dritte Platz in der Staffel fühlte sich für die deutsche Vorzeige-Biathletin wie eine kleine Niederlage an, denn ausgerechnet sie selbst ließ als Schlussläuferin die Träume vom ersten Frauen-Sieg seit 784 Tagen und der kleinen Kristallkugel im Staffelweltcup platzen.

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"Es war ein äußerst schlechtes Rennen von mir, die anderen hatten so gut vorgelegt", haderte die Weltmeisterin im ZDF: "Es war unser Ziel zu gewinnen. Das konnte ich leider nicht über die Ziellinie bringen." Nach gelungener Vorarbeit von Janina Hettich-Walz, Hanna Kebinger und Vanessa Voigt ließ sie sich nach 4x6 Kilometern die kleine Kristallkugel noch von den zweitplatzierten Französinnen entreißen.

Männer deutlich zufriedener

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Die Männer um Roman Rees, Johannes Kühn, Philipp Nawrath und Benedikt Doll retteten trotz einer Strafrunde und zehn Nachladern als Dritte doch noch das fünfte Podest im fünften Weltcuprennen. "Gott sei dank", stöhnte Nawrath. "Ich habe immer dran geglaubt und konnte die letzten Meter sogar noch genießen", ergänzte Doll, der furios aufholte: "Wir können sehr zufrieden sein." Sicher zufriedener als die Frauen.

"Wir hatten uns mehr vorgenommen. Wir sind ein bisschen traurig und verärgert. Es war kein perfekter Tag", sagte Frauen-Trainer Kristian Mehringer. Das vierte Staffelpodest des Weltcup-Winters sei zwar "mega", ergänzte Voigt, "aber es ist ein bisschen ärgerlich mit der Gesamtwertung." Bereits ein zweiter Platz hätte zum Gewinn der Staffelwertung gereicht, doch dann unterliefen Herrmann-Wick zum Schluss fünf der sieben deutschen Nachlader.

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Hermann-Wick zeigt Nerven

Startläuferin Hettich-Walz übergab in der ersten Verfolgergruppe mit nur 13 Sekunden Rückstand. Die fehlerfreie Kebinger übernahm dann hauchdünn die Führung - und befeuerte Träume vom ersten Staffel-Sieg seit Januar 2021. Auch Voigt blieb ohne Makel am Schießstand und schickte Herrmann-Wick ins direkte Duell mit der für Norwegen siegreichen Marte Olsbu Röiseland - doch Herrmann-Wick zeigte Nerven.

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Bei den Männern legte Rees für das DSV-Quartett einen Traumstart ohne Fehlschuss hin. Doch Kühn leistete sich eine Strafrunde und ließ eine Lücke von über einer Minute zur Spitze reißen. "Ich war selber schuld. Es war nicht gut von mir - einfach ärgerlich", sagte Kühn. Nawrath kam trotz zwei Nachladern dank überragender Laufleistung etwas heran, Doll nutzte dann beim Sieg der norwegischen B-Besetzung die Fehler der Vorderleute zum späten Comeback.

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Am Sonntag (13.00 und 16.00 Uhr) stehen zum Abschluss in Schweden die beiden Massenstarts auf dem Programm. Bei den Männern kehren einige der zuletzt wegen Corona fehlenden Topstars wie Sturla Holm Lägreid zurück, die Bö-Brüder um Dominator Johannes Thingnes Bö verzichten allerdings noch auf einen Start. Ab Donnerstag startet dann das Weltcupfinale am Holmenkollen, bei den Frauen fällt definitiv dort erst die Entscheidung über Platz eins im Gesamtweltcup.

SID