Felix Loch enttäuscht auf Heimbahn - Teamstaffel wegen Frühstart disqualifiziert

Lochs Fehler soll Warnschuss sein

Image: Leistete sich auf seiner Heimbahn einen kapitalen Fehler: Felix Loch musste mit Platz elf zufrieden sein.

Felix Loch stolpert ins Olympia-Jahr, Frauen und Doppelsitzer nehmen mit Dreifachsiegen dagegen viel Schwung für Pyeongchang auf. Der Heim-Weltcup am Königssee bringt Freud und Leid für Deutschlands Rodler.

Felix Loch schlug im Zielauslauf die Hände über dem Kopf zusammen, zeitgleich feierte das Team Österreich hüpfend und johlend den überraschenden Doppelsieg auf deutschem Eis. Ausgerechnet beim Heimspiel am Königssee hat Loch einen bedenklichen Fehlstart in das Olympiajahr hingelegt, fünf Wochen vor den Winterspielen in Pyeongchang wurde Deutschlands Vorzeigerodler nach einem schweren Fahrfehler nur Elfter.

"Mir fehlen ein bisschen die Worte", sagte der Olympiasieger in der ARD, "dass mir so etwas hier auf meiner Bahn passiert, dann noch auf der Geraden, damit hätte ich nicht gerechnet. Das ist unheimlich ärgerlich." Das Ergebnis soll für den 28-Jährigen, der nach dem ersten Lauf noch deutlich geführt hatte, ein Warnschuss sein: "Vielleicht kommt das zur rechten Zeit. Nächste Woche geht es weiter."

Konkurrenz profitiert von Lochs "kapitalen Fehler"

Weltmeister Wolfgang Kindl aus Österreich gewann am Ende vor seinem Landsmann Armin Frauscher, und beide konnten ihr Glück zunächst nicht so recht fassen. Alles deutete auf Lochs dritten Sieg bei den vergangenen vier Weltcups hin, dann beging er jedoch einen "kapitalen Fehler" und streifte die Bande. "So sind gute Ergebnisse nicht möglich", sagte sein Vater, Bundestrainer Norbert Loch: "Das ist menschlich, da sitzen ja keine Maschinen auf den Schlitten. Trotzdem darf es eigentlich nicht passieren."

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Herren-Doppelsitzer mit Dreifacherfolg

Die Rodel-Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt haben beim Dreifachsieg der deutschen Doppelsitzer am Königssee eine Kampfansage an die nationale Konkurrenz gesendet.

Johannes Ludwig (Oberhof) rutschte durch Lochs Missgeschick immerhin noch auf Rang drei vor. Dennoch wurde mal wieder deutlich, dass in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) bei den Männern vieles von Lochs Form abhängen wird. Andi Langenhan (Zella-Mehlis) belegte den vierten Platz. Der Routinier knackte mit seinem dritten Top-Acht-Resultat immerhin die nationale Olympianorm und dürfte mit Loch und Ludwig das Männerteam bei den Spielen bilden.

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Teamstaffel wegen Doppelsitzer-Frühstart disqualifiziert

Die abschließende Teamstaffel passte am Sonntag dann irgendwie ins Bild. Nach einem Frühstart des Doppels Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) wurde Deutschland disqualifiziert, Italien gewann.

Viel erfolgreicher hatten die deutschen Frauen und Doppelsitzer den Samstag gestaltet, mit Dreifachsiegen starteten sie glänzend ins Olympiajahr. Sotschi-Siegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) gewann vor den Teamkolleginnen Dajana Eitberger (Ilmenau) und Jessica Tiebel (Altenberg). Besonders die Leistung der Juniorenweltmeisterin sorgte für Aufsehen, Tiebel bestritt am Samstag ihr Weltcup-Debüt. Sie vertrat Weltmeisterin Tatjana Hüfner (Blankenburg), die wegen einer Unterschenkelverletzung absagen musste. Die 34-Jährige soll aber am nächsten Wochenende in Oberhof wieder starten.

Mehr Wintersport

Rodlerinnen räumen am Königsee ab

Die deutschen Rennrodlerinnen sind mit einem Dreifachsieg auf eigenem Eis glänzend in das Olympia-Jahr gestartet.

Bei den Doppelsitzern feierten die Olympiasieger Wendl/Arlt ihren ersten "echten" Weltcuperfolg im Olympiawinter. Die Bayern gewannen vor Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl), auf Rang drei landeten die Winterberger Robin Geueke/David Gamm. Zuvor hatten Wendl/Arlt nur den Sprint in Winterberg gewonnen, alle anderen Siege gingen an die Weltmeister Eggert/Benecken