Die Shorttrackerin Arianna Fontana hat am Donnerstag die erste Goldmedaille für Italien bei diesen Winterspielen gewonnen. Zur Feier dazu gab es einen Kuss für ihren Trainer und Ehemann Anthony Lobello, der nun vor allem als Provokation verstanden wird.
Es ist eigentlich eine romantische Geschichte, wie sie nur der Sport schreibt. Fontana gewinnt ihre zweite olympische Goldmedaille im Shorttrack über 500 Meter an der Seite ihres Mannes, der die Italienerin bereits seit einigen Jahren trainiert. Der Kuss der beiden, den es nach Erhalt der Medaille gibt, ist soweit nichts Besonderes. Doch die Geste hat eine Vorgeschichte.
Fontana: "Ich war nicht willkommen"
Beim italienischen Eislauf-Verband wird das Paar schon lange kritisch beäugt. Fontana und Lobello trainieren nicht mit den anderen Shorttrackern, bereiten sich auf Turniere nicht gemeinsam mit dem Verband auf die Wettkämpfe vor. Der Verband versuchte zu verhindern, dass Lobello Trainer der Goldemedaillen-Gewinnerin bleibt - sogar Versuche, sie gar nicht erst mit nach Peking zu nehmen soll es gegeben haben. Dabei geht es einerseits um Kontrolle über die Sportler, andererseits wohl auch um angekratzten Stolz.
Als Fontana im vergangenen Jahr doch nach Italien zurückkehrte, um sich mit dem Team auf die Staffeln vorzubereiten, sei ihr ein eisiger Empfang bereitet worden. "Ich war nicht willkommen. Es war kein gutes Umfeld für mich. Es gibt einige große Probleme, die offensichtlich nicht ich und mein Trainer sind", erklärt die 31-Jährige der Nachrichtenagentur AP.
Kuss als Provokation gegen den italienischen Verband
"Ich und meine Familie mussten eine schlimme Situation durchmachen. Es gab Menschen, die mich hier bei Olympia nicht dabeihaben wollten. Mein Verband hat mich nicht unterstützt. Sie wollten nicht, dass ich meinen Mann als Trainer habe", offenbart die Sportlerin nach ihrem Gold-Lauf. Eine Medaille, die bewiesen hat, dass keine sportlichen Gründe hinter dem Vorgehen des Verbandes stecken. Der anschließende Kuss ein Symbol für das Auflehnen gegen eben dieses.
Fontana: "Mit dieser Goldmedaille haben wir bewiesen, dass er der bestmögliche Trainer ist. Sie jedoch halfen nicht. Tatsächlich haben sie versucht, Wege zu finden, dass wir überhaupt nicht hier sein konnten." Doch sie lief und bescherte Italien die erste Goldmedaille in diesem Jahr. Gratulationen dazu soll es noch nicht gegeben haben.
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