Richard Freitag stürzt in Innsbruck - vorerst Entwarnung

Drittes Springen in Innsbruck

Für Richard Freitag ist der Traum vom Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee vorzeitig beendet. Der deutsche Hoffnungsträger stürzte in Innsbruck im ersten Durchgang und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Pole Kamil Stoch feierte seinen dritten Sieg in Folge und steht kurz vor dem erneuten Gesamtsieg, Andreas Wellinger (Ruhpolding) wurde starker Dritter hinter Daniel Andre Tande aus Norwegen.

Angesichts des Sturzes von Freitag geriet das gute deutsche Abschneiden beinahe zur Nebensache. Wellinger kletterte in der Gesamtwertung auf Rang zwei, sein Rückstand auf Stoch ist aber mit 64,5 Punkten oder umgerechnet gut 36 Metern enorm. "Ich kann selber nicht glauben, dass ich auf dem Podest stehe", sagte Wellinger. Markus Eisenbichler (Siegsdorf) und Stephan Leyhe (Willingen) belegten am Donnerstag die Ränge acht und neun, Karl Geiger (Oberstdorf) folgte auf dem zwölften Rang.

Alle DSV-Adler litten allerdings mit Freitag mit. "Richard hat sehr starke Schmerzen an der Hüfte. Ich bin froh, dass er nicht über Schmerzen im Knie berichtet hat. Schade, dass dieser großartige Sportler hier nicht belohnt wird", sagte Bundestrainer Werner Schuster im ZDF und kritisierte die Jury: "Es war definitiv zu viel Anlauf. Ich habe das gestern schon befürchtet. Bei diesen Bedingungen darf man nie und nimmer so weit springen lassen."

Start von Freitag in Bischofshofen noch offen

"Für die erste Diagnostik kann ich Entwarnung geben, aber wir müssen abwarten. Wenn er eine Chance hat, wird er es auf jeden Fall probieren", sagte der deutsche Teamarzt Mark Dorfmüller nach einer Untersuchung im Krankenhaus von Innsbruck.

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Freitag war am Bergisel im ersten Sprung gestürzt und anschließend in die Klinik gebracht worden. Schon am Freitag steht in Bischofshofen die Qualifikation für das Tournee-Finale auf dem Programm. Sollte Freitag die Qualifikation auslassen, hat er keine Chance auf eine Teilnahme am Wettkampf.

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"Richard hat über Schmerzen in der linken Hüfte geklagt. Deswegen sind wir in die Unfallklinik gefahren und haben dort erst einmal ein Röntgenbild gemacht. Aktuell ist es okay. Er hat hat noch Schmerzen und kann noch nicht richtig belasten. Insofern müssen wir abwarten, wie es sich bis morgen entwickelt", sagte Dorfmüller und fügte an: "Der Richie ist ein harter Kämpfer."

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Einen weiteren Rückschlag kassierten die arg gebeutelten Österreicher. Für Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer, in der Gesamtwertung auf Rang 15 bislang bester ÖSV-Adler, war der Wettkampf nach einem schwachen Sprung vorzeitig beendet, Doppel-Weltmeister Stefan Kraft musste sich mit dem 24. Rang begnügen. Bester Österreicher war Michael Hayböck als Zehnter.

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Dominator Stoch kann somit am Samstag in Bischofshofen Geschichte schreiben und das Kunststück von Sven Hannawald wiederholen, der 2001/2001 als bislang einziger Weitenjäger alle vier Tournee-Springen in einem Winter gewonnen hatte. Leicht wird das aber nicht: Immerhin neun Skispringer gewannen schon die ersten drei Wettbewerbe, zuletzt der Finne Janne Ahonen 2004/2005. Den "Grand Slam" vollendete trotzdem nur Hannawald.