Laura Dahlmeier kehrt nach einer erneuten Wettkampfpause in den Weltcup zurück. Alle Augen sind auf die Doppel-Olympiasiegerin gerichtet. Zudem steht der Termin für den abgesagten Männer-Sprint fest.
Die Bedingungen für Laura Dahlmeier beim letzten Training vor ihrer Rückkehr waren ideal. Vom Schneechaos der vergangenen Tage war am Mittwoch in der sonnigen Chiemgau Arena in Ruhpolding nichts mehr zu spüren. Am Rand türmten sich zwar die Schneeberge, aber die Strecke unterhalb des Zirmberges war bestens präpariert.
Es ist angerichtet für die Biathlon-Königin, die beim Heimweltcup nach einer erneuten Pause wegen eines Infekts ihr Comeback feiert. "Ich freue mich, wenn ich in Ruhpolding wieder fit an den Start gehen kann", schrieb die 25-Jährige zuletzt in den sozialen Medien und postete zudem Bilder, die Zuversicht verbreiten sollten.
Ansonsten macht sich Dahlmeier rar. Nichts soll die Vorbereitung vor dem Sprint am Donnerstag (14.30 Uhr) über 7,5 km stören. Zumal die Erwartungen an die Vorzeigeläuferin des Deutschen Skiverbandes (DSV) gleich wieder hoch sind. Er gehe davon aus, sagte Disziplintrainer Florian Steirer vor wenigen Tagen in Oberhof, "dass wir wieder ein gehöriges Wort vorne mitreden".
Dass Dahlmeier trotz ihrer krankheitsbedingten Vorgeschichte in der Lage ist, sofort wieder Spitzenleistungen abzurufen, zeigte sie im Dezember bei ihrem Saison-Einstieg in Nove Mesto. Die siebenmalige Weltmeisterin hatte im Sprint auf Anhieb Platz zwei belegt und für die bisher einzige Podestplatzierung der deutschen Frauen in diesem Winter gesorgt. Zudem wurde sie Fünfte in der Verfolgung.
Dahlmeier eine "absolute Ausnahmeathletin"
Das zeige einmal mehr, betonte Steirer danach, "was sie für eine absolute Ausnahmeathletin ist. Aber das bedeutet nicht automatisch, dass wir nach einer so schwierigen Phase jede Woche Höchstleistungen und Wunder erwarten dürfen", sagte der Coach und bremste gleichzeitig die Erwartungen.
Eine Erkältung über die Weihnachtsfeiertage hatte die Doppel-Olympiasiegerin nach Nove Mesto gestoppt. Auf einen Start in Oberhof verzichtete Dahlmeier deshalb und trainierte stattdessen in ihrer bayerischen Heimat. "Oberste Prämisse ist, dass man nichts riskiert", sagte DSV-Sprecher Stefan Schwarzbach.
Erst Anfang November war die Partenkirchnerin in ein leichtes Training eingestiegen, nachdem sie in Folge mehrerer gesundheitlicher Rückschläge und eines geschwächten Immunsystems eine Zwangspause eingelegt hatte. Alles ist nun darauf ausgerichtet, Dahlmeier bis zur WM im März im schwedischen Östersund wieder voll in die Spur zu bringen, schließlich ist sie dort in Normalform das heißeste Eisen des DSV im Kampf um Medaillen.
Zumal die weiteren DSV-Biathletinnen die Lücke bisher nicht wie gewünscht füllen konnten. Ein sechster Platz von Franziska Preuß (Haag) im Verfolger von Oberhof war das bislang beste Ergebnis. Denise Herrmann (Oberwiesenthal) blieb hinter den Erwartungen zurück, zeigte aber immerhin mit Rang neun in der Verfolgung am Grenzadler einen Aufwärtstrend. Vanessa Hinz (Schliersee) fehlte in Oberhof erkältet, kehrt aber wie Dahlmeier in Ruhpolding zurück.
Abgesagter Männer-Sprint neu terminiert
Die Männer starten auch am Donnerstag (11.00 Uhr) mit dem Sprint über 10 km in den Weltcup in Ruhpolding. Das für Mittwoch geplante Rennen war wegen des Ausnahmezustandes im Landkreis Traunstein verlegt worden. Die Durchführung eines Wettkampfes stehe "in absolutem Widerspruch zum anhaltenden Katastrophenfall", hatte das Landratsamt mitgeteilt.
Nachdem sich die Lage beruhigt hat, sollen nun alle Rennen wie geplant stattfinden. Für Freitag (Frauen) und Samstag (Männer) sind die Staffeln geplant. Die Massenstartrennen schließen die Veranstaltung am Sonntag ab. Angesichts der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen und der Schneemassen war die Eröffnungsfeier am Dienstagabend abgesagt worden. Anfahrtsstraßen sind wegen Lawinengefahr allerdings immer noch gesperrt. (sid)