Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA bleibt wie erwartet suspendiert. Das teilte die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA am Donnerstag in Seoul mit. Wegen massiver Verfehlungen war die RUSADA im November 2015 als "non-compliant" (nicht regelkonform) erklärt worden.
Die fortbestehende Suspendierung hat Auswirkungen auf die Teilnahme russischer Sportler an den Paralympics in Pyeongchang und den Ausschluss der russischen Leichtathleten. Sowohl das Internationale Paralympische Komitee IPC als auch der Leichtathletik-Weltverband IAAF haben die Wiederaufnahme der RUSADA zur Voraussetzung dafür gemacht, dass russische Athleten wieder ohne Einschränkungen bei ihren Wettbewerben starten dürfen.
Keine Auswirkungen auf Olympia
Eine direkte Auswirkung auf die Entscheidung über die Teilnahme eines russischen Teams an den Olympischen Spielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) hat das Ergebnis der WADA-Beratungen nicht. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird aller Voraussicht nach Anfang Dezember eine Entscheidung über einen Start Russlands in Pyeongchang fällen.
Die WADA hatte als Voraussetzung für eine Wiederaufnahme unter anderem eine öffentliche Anerkennung des McLaren-Reports, der Russland ein institutionalisiertes Dopingsystem attestierte, sowie den Zugang zu weiteren Dopingproben im Moskauer Labor gefordert. Beide Punkte hat Russland bisher nicht erfüllt.
Russland bezeichnet Vorwürfe als "Witz"
"Die Vorwürfe gegen die RUSADA sind ein Witz", sagte Alexander Schukow, Präsident des nationalen Olympischen Komitees ROC nach der Entscheidung. Sowohl Schukow als auch der russische Sportminister Pawel Kolobkow hatten zuvor bei einem Treffen des WADA Foundation Boards für eine Wiederaufnahme der RUSADA geworben.
Am Donnerstag betonte Schukow vor den WADA-Vertretern, Russland könne die Erkenntnisse McLarens nicht vollständig anerkennen. "Wir akzeptieren, dass unser nationales Anti-Doping-System versagt hat, aber wir verneinen, dass es ein staatlich gestütztes Dopingsystem gegeben hat", erklärte er.