Glanz aus der Königsklasse für die DTM: Der ehemalige Formel-1-Star Gerhard Berger ist ab sofort neuer Chef der erfolgreichen Tourenwagen-Serie.
(sid) - Nach über 30 Jahren tritt der Österreicher damit die Nachfolge von Gründer Hans Werner Aufrecht an.
Für die DTM ist die Verpflichtung des Experten und Unternehmers Berger ein echter Coup, bis heute ist der 57-Jährige eine Größe im internationalen Motorsport - so handelte er im vergangenen Jahr etwa den neuen Vertrag des späteren Formel-1-Weltmeisters Nico Rosberg bei Mercedes aus.
"Ich habe meine Rennsportkarriere im Tourenwagen begonnen und habe die DTM immer mit großem Interesse verfolgt", sagte Berger: "Die DTM ist ein erstklassiges Produkt mit einem leistungsstarken, selbstbestimmten Reglement, mit starken Herstellern und vielen Fans." Der frühere Ferrari-Pilot trägt nun offiziell den Titel 1. Vorsitzender der Internationalen Tourenwagen Rennen e.V. (ITR).
Glock: "Sehr gute Entscheidung"
"Das sind doch mal sehr gute News, sehr gute Entscheidung", twitterte BMW-Pilot Timo Glock, ebenfalls einst in der Königsklasse. Berger bestritt in der Formel 1 insgesamt 210 Rennen, neben Ferrari zählten unter anderem auch die Topteams Benetton und McLaren zu seinen Arbeitgebern. Zehn Siege feierte er in dieser Zeit, zweimal (1988 und 1994) wurde Berger WM-Dritter.
Auch anschließend blieb der Tiroler dem Rennsport eng verbunden, war unter anderem Motorsportdirektor bei BMW Williams und später Mitbesitzer des Rennstalls Toro Rosso. Für Aufsehen sorgte im vergangenen Jahr seine Tätigkeit als Verhandlungsführer für Rosberg: Während der Deutsche im Cockpit erfolgreich um seinen ersten WM-Titel kämpfte, übernahm Berger kurzzeitig die Rolle des Managers. Den Vertrag löste Rosberg nach seinem Titelgewinn dann völlig überraschend auf.
Mit der DTM will Berger nun den "Ausbau unserer internationalen Partnerschaften auch mit neuen Herstellern" vorantreiben, zudem wünscht er sich "spektakuläre Rennfahrzeuge, die auch den Fahrern Respekt einflößen." Neben Berger übernimmt Florian Zitzlsperger als 2. Vorsitzender und CEO der ITR GmbH die operative Leitung der DTM.
Für DTM-Gründer Aufrecht war nach rund drei Jahrzehnten "der Zeitpunkt gekommen, diese einzigartige Rennserie zu übergeben". Der Wechsel an der Spitze ist derweil der spektakulärste Teil einer recht umfangreichen Neuordnung, die Serie soll weiterentwickelt werden.
So wurde auch das technische Reglement zur neuen Saison überarbeitet. Die Leistung der Autos wurde erhöht, die Aerodynamik wurde beschnitten, um die Fähigkeiten der Fahrer wieder mehr in de Mittelpunkt zu rücken.