Boxen: Axel Schulz und der Skandalkampf gegen George Foreman am 22. April 1995
Vor 25 Jahren: Axel Schulz und der Skandal-Fight gegen George Foreman
23.04.2020 | 09:39 Uhr
Eigentlich war Axel Schulz eine andere Rolle zugedacht. Der damals 26-Jährige mit dem unverkennbaren Berliner Akzent sollte nicht mehr als eine Art Sparringspartner für die alternde Boxlegende George Foreman sein.
Doch an jenem 22. April 1995 versetzte der unbekannte "sanfte Riese" die Boxwelt in Erstaunen. In der heute legendären MGM Grand Garden Arena in Las Vegas hatte Schulz den US-amerikanischen Schwergewichtsweltmeister nach Meinung fast aller Experten besiegt - nur die Punktrichter sahen es anders.
"Das war für mich ein glücklicher Umstand, dass ich gegen so eine Legende boxen durfte. Ich hatte natürlich auch Glück, dass das Urteil weltweit so einen großen Protest ausgelöst hat. Das wäre bei keinem anderen Gegner passiert", sagte Schulz dem SID.
Punktrichter werten für Foreman - Fans toben
Zwei Punktrichter sahen Foreman vorne, einer wertete den Kampf als Remis, die Zuschauer tobten. Schulz hatte den Kampf weitestgehend dominiert. Doch der Ruhm, erster deutscher Schwergewichts-Champion nach Max Schmeling zu werden, blieb ihm verwehrt.
Einen Rückkampf lehnte Foreman ab, der daraufhin seinen Gürtel des Verbandes IBF abgeben musste. Schulz bekam eine erneute Chance um den dann vakanten Titel gegen Francois Botha. Im Dezember 1995 unterlag Schulz in Stuttgart dem Südafrikaner, später wurde Botha aber des Dopings überführt. Der Kampf ging daraufhin ohne Wertung in die Geschichtsbücher ein. Im Juni 1996 bekam Schulz seine dritte Chance, in Dortmund verlor er knapp gegen den US-Amerikaner Michael Moorer.
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Schulz zum Foreman-Fight: "Davon lebe ich heute noch"
Es war die letzte WM-Chance für den gebürtigen Bad Saarower. Nach einer Niederlage gegen Wladimir Klitschko im Kampf um den EM-Titel im September 1999 beendete Schulz seine Karriere. Ein Comeback gegen den US-Amerikaner Brian Minto im November 2006 geriet zur Demütigung. Mit dem Duell gegen Foreman hat Schulz inzwischen seinen Frieden gemacht. "Es war der größte Kampf meiner Karriere. Er hat mein ganzes Image gebracht. Davon lebe ich heute noch", sagte er.