Box-WM: Sextett greift nach Medaillen
Es warten Hochkaräter
28.08.2017 | 21:18 Uhr
Der Heimvorteil hilft: Gleich sechs deutsche Boxer greifen bei den Amateur-Weltmeisterschaften in Hamburg im Viertelfinale am Dienstag nach den Medaillen.
Die beste WM-Zwischenbilanz der deutschen Faustkämpfer seit 22 Jahren rundete am Abend Weltergewichts-Europameister Abbas Baraou ab.
Der Oberhausener gewann seinen Auftaktkampf gegen Juan Solano (Dominikanische Republik) klar nach Punkten. "Die erste Runde war noch eng, in Runde zwei habe ich dann das Tempo angezogen und den Kampf im Griff gehabt", sagte Baraou.
Teamkollegen feuern an
Lautstark angefeuert wurde er in der Alsterdorfer Sporthalle von den fünf Teamkollegen, die zuvor das Achtelfinale überstanden hatten.
Angeführt wird das Quintett vom Olympiadritten und Lokalmatador Artem Harutyunyan im Halbweltergewicht, ebenfalls noch im Medaillenrennen sind im Halbfliegengewicht Salah Ibrahim aus Münster, der Kölner Halbschwergewichtler Ibrahim Bazuev sowie die Berliner Omar El-Hag (Bantamgewicht) und Murat Yildirim (Leichtgewicht).
Yildirim besiegte in einem engen Fight den Japaner Arashi Morisaka knapp nach Punkten und trifft in der Runde der letzten Acht auf den Kubaner Lazaro Alvarez.
Dieser hatte zuvor mit einem einstimmigen Punktsieg Enruco Lacruz aus den Niederlanden aus dem Turnier geworfen.
Auf Yildirim und Bazuev warten Kracher
"Ein Kubaner ist natürlich eine noch schwierigere Aufgabe. Aber ich nehme natürlich jeden Gegner an. Ich bin sicher, dass das Publikum mich zusätzlich motivieren wird", sagte der 21-Jährige.
Im vergangenen Jahr war Yildirim noch im Juniorenbereich aktiv. Der Sportsoldat hatte bereits durch seinen Sieg beim traditionsreichen Chemie-Pokal in Halle aufhorchen lassen.
Ebenfalls mit einem Hochkaräter aus Kuba bekommt es der Bazuev zu tun. Der 23-Jährige kassierte zwar in seinem Kampf gegen den Engländer Thomas Hart eine Verwarnung wegen Haltens, dennoch war sein glatter Punktsieg ungefährdet.
Gegen Olympiasieger Julio Cruz, für den der Mexikaner nur ein Spielball war, gilt der gebürtige Russe allerdings als klarer Außenseiter.
Keller überfordert
"Aber hier sind die besten Boxer der Welt, da kann man zumindest etwas lernen", sagte der ehemalige deutsche Profi-Weltmeister Sebastian Zbik, der mittlerweile im Trainerstab des Deutschen Boxsport-Verbandes tätig ist.
Komplett überfordert war indes Superschwergewichtler Max Keller. Der 131-kg-Koloss aus Aachen war für dem Kasachen Kamschibek Kunkabajew überhaupt keine sportliche Herausforderung.
Der klare Favorit kam gegen den 25 Jahre alten Psychologiestudenten zu einem einstimmigen Punktsieg.