Verkürzte Zeiten, Motoren & Fahrer: Alles zum F1-Wintertest in Bahrain
20.02.2024 | 22:08 Uhr
Mit dem dreitägigen Wintertest in Bahrain startet die Formel 1 offiziell in die neue Saison. Skysport.de klärt vor den Testfahrten die wichtigsten Fragen.
Die offiziellen Testfahrten vor der Saison 2024 finden wie bereits in den vergangenen Jahren auch in Bahrain auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir statt. Gefahren wird dort an drei aufeinanderfolgenden Tagen von Mittwoch, 21. Februar, bis Freitag, 23. Februar 2024. Damit stehen den Fahrern und Teams genauso viele Testtage zur Verfügung wie vor der vergangenen Saison. 2022 waren es noch sechs Tage (drei in Barcelona, drei in Bahrain).
Bereits eine Woche später (Donnerstag, 29. Februar - Samstag, 2. März) findet der Saisonauftakt an gleicher Stelle statt. Dann geht es beim GP von Bahrain erstmals um Punkte im neuen Rennjahr.
Alle drei Testtage könnt Ihr LIVE auf Sky Sport F1 verfolgen. Getestet wird jeweils zwischen 8 Uhr und 17 Uhr deutscher Zeit. Damit verkürzt sich die Zeit an den drei Tagen um jeweils eine halbe Stunde. 2023 wurde noch von 8 Uhr bis 17:30 Uhr getestet. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen somit insgesamt eineinhalb Stunden.
Auf Skysport.de könnt Ihr die Action zudem im Liveblog verfolgen.
Die Testfahrten auf der Strecke in Sakhir bringen auf der einen Seite logistische Vorteile mit sich, da eine Woche später die Saison ebenfalls dort eröffnet wird. Die Autos und Materialien sind bereits vor Ort, auch der Reisestress für Fahrer und Teams fällt zum Saisonauftakt damit weg.
Auf der anderen Seite ist das Wetter im Golfstaat beständig, kaum bis kein Niederschlag und warme Temperaturen. Ideale Verhältnisse also, die Autos auf Herz und Nieren zu testen - und das unter realen Rennbedingungen.
Wie in den vergangenen Jahren auch schreibt das sportliche Reglement für die Saison 2024 vor, dass die Teams jeweils nur mit einem Auto testen dürfen. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Kosten sparen. Bei den Testfahrten befinden sich also maximal zehn Autos gleichzeitig auf der Strecke. Die Fahrer in einem Team müssen sich während der gesamten drei Tage ein Fahrzeug teilen. Somit wird jeder Pilot circa eineinhalb Testtage im neuen Boliden bekommen.
Rein theoretisch dürften die Teams jeden Rennfahrer einsetzen, der über eine gültige Superlizenz verfügt. Da die Testzeit sehr beschränkt ist, werden die Rennställe vermutlich auf ihre jeweiligen beiden Stammfahrer setzen. In der jüngeren Vergangenheit kam es jedoch auch schon mal vor, dass ein Ersatz- bzw. Nachwuchsfahrer hinter das Steuer durfte. So beispielsweise 2023 bei Aston Martin, als Lance Stroll aufgrund eines Fahrradunfalls operiert werden musste und nicht fahren konnte. Für ihn saß Felipe Drugovich im Cockpit.
Eine Kilometer-Beschränkung seitens der FIA gibt es nicht. Jedes Team kann so viel fahren, wie es möchte, sobald die Strecke geöffnet ist. Dabei kann jedes Team einen individuellen Testplan erstellen und beliebig mit Reifen, Fahrzeugabstimmung oder der Spritmenge experimentieren. Reifenhersteller Pirelli stellt gewohnt jedem Team gleich viele Reifen und unterschiedliche Mischungen zur Verfügung.
Mit großer Wahrscheinlichkeit, ja! Einerseits gibt es keine gravierenden technischen Änderungen im Reglement und die Autos sind vom Grundkonzept her vergleichbar mit den Boliden von 2023. Somit starten die Rennställe nicht bei Null, sondern kommen bereits mit weitestgehend fertig konzipierten Autos zu den Testtagen. Andererseits bleibt von den Tests bis zum Saisonauftakt nicht mal eine gesamte Woche. Einzelne Modifizierungen wird es in diesem Zeitraum sicherlich geben, dass ein Team jedoch sein Konzept nach den Testfahrten über den Haufen werfen wird, erscheint sehr unwahrscheinlich.
Im weiteren Saisonverlauf wird aber wie gewohnt eine Weiterentwicklung der Boliden stattfinden.
Nein. Die Teams dürfen in Bahrain so viele Ersatzteile verwenden, wie sie wollen. Das Motorenkontingent zählt ab dem 1. Freien Training des ersten Rennwochenendes.
Auch wenn die Zeiten zumindest eine grobe Richtung im Hinblick auf das Leistungsverhältnis für das Auftakt-Rennwochenende geben können, repräsentativ sind sie nicht. Das liegt vor allem daran, dass die Teams bei der Spritmenge, bei den Reifen und auch bei der Motorpower unterschiedliche Herangehensweisen bzw. Pläne haben.