FIA-Sportgericht tagt am Montag - Vettel droht Sperre

Für Sebastian Vettel könnte seine Ramm-Attacke gegen Lewis Hamilton beim Großen Preis von Aserbaidschan offenbar doch noch ein Nachspiel haben.

Wie die FIA am Mittwochabend mitteilte, prüft der Weltverband, ob weitere Schritte gegen den Ferrari-Star ergriffen werden müssen. Mögliche Strafe wäre eine Sperre für das nächste Rennen in Österreich (So., 7. Juli live auf Sky). Bereits am kommenden Montag soll es eine Verhandlung geben und das ausgerechnet an Vettels 30. Geburtstag. Die endgültige Entscheidung wird also noch vor dem anstehenden Grand Prix gefällt.

"Fuck you Charlie, fuck you"

Vettel gilt als Wiederholungstäter. Seine Beschimpfungen aus der vergangenen Saison gegen Max Verstappen und Charlie Whiting ("Fuck you Charlie, fuck you") sind legendär. Auch deshalb hat der Ferrari-Star bereits neun Strafpunkte in den vergangenen zwölf Monaten gesammelt. Bei zwölf Strafzählern innerhalb eines Jahres folgt automatisch eine Sperre für ein Rennen.

Muss Vettel nun tatsächlich noch eine nachträgliche Sperre fürchten? Das gilt als eher unwahrscheinlich, denn die FIA dürfte kaum aktiv in den packenden WM-Kampf eingreifen wollen, zudem verhängten die Sportkommissare in Baku bereits während des Rennens eine Zehn-Sekunden-Strafe gegen den Deutschen.

Rot und rücksichtslos: Vettel macht's wie Schumi

Wenn es ums Gewinnen geht, ist Vettel genauso eiskalt wie sein Idol.

FIA-Präsident Jean Todt hatte Vettel im Gespräch mit Sport Bild aber ausdrücklich gelobt und ihn sogar mit Rekord-Weltmeister Michael Schumacher verglichen. "Vettels Herangehensweise erinnert mich ein wenig an die von Michael. Das professionelle Arbeiten, die Fähigkeit, ein Team mitzureißen. Michael hat nicht gerne verloren - das kann man auch von Vettel behaupten", sagte der Franzose, der einst Schumacher zu Ferrari lotste und gemeinsam mit dem Kerpener fünf WM-Triumphe feierte.

"Die Formel 1 braucht Action und Emotionen"

Todt freut sich über das aktuelle sportliche Duell: "Mit Lewis Hamilton gegen Sebastian Vettel haben wir nun zumindest einen echten Zweikampf. Die Formel 1 braucht Action und Emotionen. Dafür sorgen die beiden im Moment."

Ferrari-Pilot Vettel führt aktuell die WM-Wertung mit 153 Punkten vor Hamilton (139) an.