Riesenwirbel um Traktor-Szene! Gasly: "Hätte mich umbringen können"
09.10.2022 | 09:01 Uhr
Kurz nach dem Start wird es beim Formel-1-Rennen in Japan chaotisch. Für Aufregung sorgt vor allem ein riskanter Vorfall mit einem Bergungsfahrzeug.
Ein Bergekran am Streckenrand hat den vorbeirasenden französischen Formel-1-Fahrer Pierre Gasly beim Grand Prix in Japan in Rage versetzt. "Was macht dieser Traktor auf der Strecke", brüllte der Alpha-Tauri-Fahrer am Sonntag am Boxenfunk zu seinem Team: "Ich bin direkt daran vorbeigefahren. Das ist nicht zu akzeptieren. Denkt dran, was passiert ist. Ich kann das nicht glauben." Er habe sich in dieser Situation umbringen können, fluchte er später und lief sauer durch das Fahrerlager.
Gasly erinnerte an den 5. Oktober 2014. Vor acht Jahren war sein guter Freund Jules Bianchi im Regen von Suzuka bei einem Horror-Unfall unter einen Abschleppkran gekracht. Er hatte sich schwerste Kopfverletzungen zugezogen, im folgenden Sommer 2015 war Bianchi an den Folgen gestorben. Es war der bislang letzte Todesfall der Formel 1.
Nach dem Start des Großen Preises in diesem Jahr ereignete sich der Zwischenfall mit Gasly und dem Bergekran in der zweiten Runde. Allerdings war das Rennen zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Roten Flagge unterbrochen worden. Gasly wollte aber noch zum Feld aufschließen und fuhr nach einem Boxenstopp an dieser Stelle wohl viel zu schnell.
Der Weltverband leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein und warf Gasly vor, trotz Roter Flaggen bis zu 250 Stundenkilometer auf der nassen Strecke gefahren zu sein. Gasly droht deswegen eine Strafe.
Der Franzose hätte extrem vorsichtig fahren müssen, auch weil er wusste, dass es an der Stelle eine Runde zuvor einen Unfall gegeben hatte. Ihm hätte klar sein müssen, dass zumindest die Chance bestand, dass Bergungsfahrzeuge oder Personen auf dem Kurs sind.
Mehrere Fahrer teilten allerdings den Ärger von Gasly. "Wir werden darüber sprechen müssen, warum dieser Kran auf der Strecke war", sagte Williams-Pilot Alexander Albon bei Sky. Auch Carlos Sainz hate eine klare Meinung dazu: "Selbst hinter dem Safety-Car fahren wir über 160 km/h. Sobald man da von der Rennlinie runterkommt, ist es vorbei. Ich weiß nicht, warum wir immer noch solche Risiken eingehen. Ein Traktor auf der Strecke hat da nichts zu suchen", meinte der Ferrari-Pilot bei Sky.
"Egal, ob es regnet oder nicht. Diese Sachen müssen ganz sicher kontrolliert werden. Das darf nicht passieren", so Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer bei Sky. Noch deutlicher wurde Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Es ist komplett inakzeptabel. Wir haben durch einen solchen Vorfall Jules Bianchi vor einigen Jahren verloren. Das ist ein Unding. Es muss eine vollständige Untersuchung geben, warum dieses Fahrzeug dort auf der Strecke stand. Die FIA muss sich das genau ansehen", so Red Bulls Teamchef Christian Horner bei Sky.
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