Formel 1: Regel-Chaos beim Großen Preis von Japan
Regel-Wirrwarr: Darum gab es in Japan doch die vollen Punkte
09.10.2022 | 12:20 Uhr
Max Verstappen ist Weltmeister. Nicht nur der Niederländer, sondern auch Red Bull wurden nach dem chaotischen GP von Japan kurz nach dem Rennende von dieser Nachricht überrascht. Warum wurde doch die volle Punktzahl vergeben? Sky Sport klärt auf.
Max Verstappen riss die Augen auf und wollte es nicht glauben. "Weltmeister?!" Der Red-Bull-Star sprintete los und sprang in die Arme seiner Ingenieure - denn nach dem Sieg im kurzen Regen-Sprint von Suzuka hatte er den vorzeitigen WM-Triumph eigentlich schon abgeschrieben. Noch während des Siegerinterviews allerdings erklärte ihn die Formel 1 doch noch zum Weltmeister.
"Unser Strategiemann sagte: Uns fehlt ein Punkt, weil wir nicht die schnellste Runde haben. Es war für alle von uns eine Riesenüberraschung", sagte Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko bei Sky. Was war passiert?
Verstappen profitiert von Leclerc-Strafe
Wegen schweren Regens war das Rennen lange unterbrochen, am Ende konnte mit 28 Runden nur gut die Hälfte der geplanten Runden absolviert werden. Erst ab drei Vierteln der Renndistanz sollte es aber volle Punkte geben, so die weit verbreitete Annahme. In Suzuka konnten nur rund 52 Prozent absolviert werden, demnach hätte der Sieger 19 Punkte erhalten, der Zweite 14 und der Dritte zwölf Zähler.
Da Charles Leclerc wegen einer Fünf-Sekunden-Strafe hinter Sergio Perez noch vom zweiten auf den dritten Rang zurückgefallen war, hätte der Vorsprung von Verstappen in der Gesamtwertung nach dem oben beschriebenen Szenario 111 Punkte betragen, sprich: Er wäre in Suzuka noch kein Weltmeister und hätte beim nächsten GP in Austin noch einen Punkt für die Titelverteidigung benötigt. Doch dann kam alles anders.
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FIA sorgt mit Verspätung für Aufklärung
Der Internationale Automobilverband vergab die volle Punktzahl, obwohl weniger als die vorgeschriebenen 75 Prozent der 53 Runden absolviert wurden. Der Grund: Das Rennen wurde nach der langen Unterbrechung kurz nach dem Start wieder aufgenommen und unter dem Schwingen der Zielflagge regulär beendet. In diesem Falle spielen die gefahrenen Runden keine Rolle.
Die Regel bezüglich der reduzierten Punktevergabe gelte nur, wenn das Rennen nach einer Unterbrechung nicht wieder aufgenommen werden könne, sorgte die FIA mit Verspätung für Aufklärung und damit bei allen Beteiligten für reichlich verdutzte Gesichter. Allen voran bei Max Verstappen und Red Bull.