Norris braucht im McLaren-Fight ein Statement gegen Piastri
Lando Norris gilt als zukünftiger Formel-1-Weltmeister und sitzt aktuell im besten Auto des Feldes. Doch vor allem McLaren-Teamkollege Oscar Piastri setzt ihn gehörig unter Druck - in Jeddah muss der Brite zurückschlagen.
17.04.2025 | 14:28 Uhr
Lando Norris wischte aufkommende Selbstzweifel nach dem Dämpfer von Bahrain demonstrativ weg. "Ich fühle mich gut und freue mich darauf, an diesem Wochenende wieder Rennen zu fahren", sagte der Brite.
Nach seinem recht verkorksten Grand-Prix-Wochenende in Sakhir muss er beim anstehenden Großen Preis von Saudi-Arabien in Jeddah wieder zurück in die Spur finden - auf der Strecke und mental.
Das Beste sei, "dass es vorbei ist", hatte der tief enttäuschte Norris nach der Zieleinfahrt auf Platz drei in Bahrain gesagt. Mindestens Zweiter hätte er werden können, "aber das haben wir nicht geschafft - und ich auch nicht wegen einiger Fehler". Dass Norris nicht an Selbstkritik sparte, scheint für seinen Teamchef genau das zu sein, was einen Weltmeister ausmacht.
Norris "lässt mehr durchblicken"
"Wie Lando damit umgeht, unterscheidet sich im Kern nicht von dem, was ich bei anderen Champions gesehen habe", sagte Andrea Stella. Der Italiener hat in seiner Karriere unter anderem mit Rekordweltmeister Michael Schumacher, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen zusammengearbeitet. Stella weiß also genau, wovon er spricht. Norris sei "offener, transparenter, er lässt mehr durchblicken".
Im Vergleich zu Garagennachbar Oscar Piastri wirkte das zuletzt ziemlich verzweifelt. Der Australier war am Persischen Golf nach einer eiskalten Fahrt zu seinem zweiten Saisonsieg gerast und hat nun entsprechendes Selbstvertrauen. "Ich war sehr zufrieden mit dem Sieg und der Art und Weise in Bahrain. Daher gehe ich mit viel Zuversicht in dieses Wochenende", sagte der Australier. In der WM lauert Piastri drei Punkte hinter dem Führenden Norris und könnte mit einem Sieg am Roten Meer vorbeiziehen.
Piastri und Norris Favoriten in Jeddah
Auf dem Jeddah Corniche Circuit - der ersten Highspeed-Strecke der Saison mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 250 km/h - gelten die McLaren erneut als die Favoriten auf Platz eins und zwei. "Eine Strecke, die ich sehr mag und an die ich gute Erinnerungen habe", sagte Piastri. Für Norris war Jeddah bislang kein gutes Pflaster. Seit sie zusammen für den britischen Traditionsrennstall am Steuer sitzen, musste er sich 2023 als 17. und 2024 als Achter Piastri (15./4.) geschlagen geben.
Dieses Jahr dürfte es an der Spitze des Feldes deutlich enger zwischen ihnen zugehen. Vielleicht sogar so kontroversenreich wie einst Ende der Achtzigerjahre zwischen den Legenden Ayrton Senna und Alain Prost bei McLaren. Aber wie auch immer: Norris muss am Sonntag (19:00 Uhr MESZ/Sky) dringend ein Statement gegen Piastri setzen - sonst holen ihn die Selbstzweifel wohl schneller wieder ein, als ihm lieb ist.
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