Ein überraschend souveränes Rennen in Zandvoort macht Ferrari Hoffnung für die zweite Saisonhälfte. Ein Weltmeister sieht die Scuderia sogar in der Favoritenrolle. Ein Update zum Heimrennen in Monza soll dabei helfen.
Ferrari-Star Charles Leclerc zeigte sich nach dem Großen Preis der Niederlande in Zandvoort am Sky Mikrofon zufrieden: "Ich bin sehr überrascht. Ich bin nicht oft glücklich mit Platz drei, aber heute, mit der Arbeit, die wir geleistet haben, können wir sehr glücklich sein." Ganz zu Recht, befindet auch der Teamchef Frederic Vasseur: "Wir hatten nicht so eine Pace erwartet."
Überraschung in Zandvoort
Tatsächlich war die Leistung der Ferraris in Zandvoort überraschend. Der Kurs ist mit seinen lang gezogenen Kurven eigentlich genau das, was dem Fahrzeugkonzept nicht liegt. Doch fehlte im Qualifying noch fast eine Sekunde auf die Pole Position, war der Ferrari einen Tag später wie ausgewechselt. "Wir sind auch an Max herangekommen", schwärmte Vasseur nach dem Rennen, in dem Leclerc auf einen unerwarteten dritten Platz fuhr, über die Pace.
Ausschlaggebend für die Leistung ist neben einer guten Rennstrategie das schonende Reifenmanagement, den das Fahrzeug ermöglicht. Doch auch ein besseres Verständnis des eigenen Konzepts scheint bei der Scuderia eine Rolle zu spielen. Für den Heim-GP in Monza setzen die Italiener ihre Hoffnung in ein neues Update.
Attacke nach der Sommerpause
Sollten sich diese Hoffnungen erfüllen, könnten die nächsten Rennen für Ferrari Chancen bieten. Die Kurse in Monza, Singapur und Aserbaidschan passen dem Auto mit ihren langen Geraden und Kurven mit kleinem Radius deutlich besser. Auch im vergangenen Jahr konnte Ferrari hier glänzen. In Singapur gelang Carlos Sainz sogar ein Sieg gegen die übermächtigen Red Bull. Bei den anderen beiden Rennen stand immer ein Fahrer auf dem Podium.
Grund genug für Doppelweltmeister Fernando Alonso, den Italienern die Favoritenrolle zuzuschreiben: "Wenn ich mir anschaue, was 2023 und 2024 passiert ist, dann ist Ferrari für mich in Monza und später auch in Singapur der Favorit."
Schwarze Magie in Monza
Der Teamchef schob der übermäßigen Freude in Zandvoort erstmal einen Riegel vor: "Klar, es gibt immer noch Abstand, das dürfen wir nicht vergessen", so Vasseur in Anbetracht der neuerlichen Dominanz von McLaren. Trotzdem dürften das Team aus Fiorano sich eine Außenseiterchance auf Siege ausrechnen können - vor allem, wenn die eigentlichen Favoriten patzen.
Zudem scheinen in der Heimat andere Regeln für Ferrari zu gelten. "In Monza sollte der Ferrari funktionieren. Das ist seine Strecke, und in Italien geht das Ding immer etwas besser. Ich weiß auch nicht, warum", sagte Sky Experte Ralf Schumacher zuletzt. Passenderweise schmeißen sich Leclerc und Sainz anlässlich des Heimrennens in einen speziellen, in schwarz gehaltenen Overall - folgt in Monza nun etwas schwarze Magie?
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