In der ohnehin schon schillernden Formel 1 herrscht an diesem Wochenende in Silverstone noch ein Fünkchen mehr Glamour. Hollywood ist an der Strecke und hat prompt einen eigenen Rennstall mitgebracht.
Beinahe wöchentlich wird in der Formel 1 über die Aufnahme neuer Teams spekuliert. Mehrere Interessenten stehen Schlange für den Einstieg in den Rennsportzirkus ab 2026. Ob es dann überhaupt ein elftes Team geben wird, steht noch in den Sternen. Viele Hürden müssen genommen werden, bis ein komplett neuer Rennstall auf die Strecken dieser Welt gelassen wird.
Ein Team hat es aber schon geschafft, sich einen der begehrten Plätze in der Motorsport-Königsklasse zu sichern - wenn auch nur für kurze Intermezzi. APXGP ist an diesem Wochenende ebenfalls auf der Traditionsstrecke in Silverstone unterwegs.
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Pitt-Team bekommt eigene Garage und eigenes Motorhome
Im Cockpit sitzt Sonny Hayes. Sonny wer? Der fiktive Protagonist eines an der Formel 1 angelehnten Hollywood-Films. Unter dem Helm im Auto mit der Nummer sieben sitzt Brad Pitt. Er ist nicht nur einer der Produzenten, er spielt gleichzeitig die Hauptrolle. Ebendiesen Sonny Hayes. Einen alternden Ex-Rennfahrer, der aus dem Ruhestand zurückkehrt und an der Seite von Joshua Pearce, gespielt von Damson Idris, zu fahren. Wie oft Pitt selbst im Cockpit sitzen wird, ist unklar. In Silverstone sollen Stunt-Fahrer das Auto pilotieren. Für den Film selbst gibt es bisher keinen offiziellen Titel.
Um den Streifen so authentisch wie möglich wirken zu lassen, durfte sich das Apple-Projekt für ein paar Wochenenden bei der Formel 1 einklinken und sparte dafür nicht an Aufwand.
Eigens für den fiktiven Rennstall wurde ein neues Motorhome gebaut. Auch die Garage in der Boxengasse sieht der eines echten Formel-1-Teams zum Verwechseln ähnlich. Manche der kleineren Teams unken schon, dass ihre Boxen nicht so gut ausgestattet wären wie die des Teams von Sonny Hayes. "Das sieht futuristisch aus", sagt Sky Experte Ralf Schumacher. "Das ist gut gemacht und gut für die Formel 1, dass es so verkauft wird, wie es auch in Wirklichkeit ist. Hinter den Kulissen sind die Teams ja auch voll ausgestattet."
Zum Durchklicken: Erste Bilder der Filmproduktion rund um Brad Pitt
Hamilton ist Co-Produzent
Sky Reporterin Sandra Baumgartner hat die Garage, die zwischen Ferrari und Mercedes platziert ist, während des 1. Freien Trainings am Freitag inspiziert. Die meisten der Crewmitglieder von APXGP sind keine echten Mechaniker oder Ingenieure, sondern Schauspieler. "Die schauen ganz interessiert darauf, was hier in der Boxengasse passiert", berichtet Baumgartner. Während am Donnerstag schon erste Sequenzen aufgenommen wurden, führte man den Streifen auch am Freitag zwischen den Sessions fort. Dann mussten, wie Baumgartner erklärt, die TV-Teams weichen. Spoilergefahr!
Expertise haben sich Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Joseph Kosinski (Top Gun: Maverick) übrigens von Lewis Hamilton geholt. Der siebenmalige Weltmeister ist einer der Co-Produzenten für den Film. Unterstützung gibt es auch von Mercedes, deren Logo auch das für den Film umgebaute Formel-2-Auto von Hayes/Pitt ziert - ebenso wie diverse Sponsoren der Silberpfeile.
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Unter Ecclestone nicht möglich
"Ich weiß nicht, ob das vor zehn Jahren möglich gewesen wäre, als das alte Management noch am Werk war", sagt Hamilton. So viele Menschen "auf der ganzen Welt", so der Brite, "wollen gerade mehr über diesen Sport erfahren". Der Film ist eine der Konsequenzen des anhaltenden F1-Hypes, der besonders in den USA aktuell zu erleben ist. Diese Welle versucht Liberty Media so lange wie möglich zu reiten.
In mehr als 40 Jahren unter Bernie Ecclestone wäre so etwas nicht möglich gewesen. Man hätte es damals "wohl nicht als wichtigen Schritt für das Wachstum des Sports erkannt", sagt Hamilton, der ja selbst seit 15 Jahren dabei ist und diesen Wandel mitverfolgt hat: "Wir haben schon den Einfluss der Netflix-Show gesehen, das hier wird alles noch größer machen."