Formel-1-Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal geht es um die Veränderungen während der Sommerpause.
Eigentlich dachte ich, ich würde rein über das Sportliche vor dem Wochenende in Spa Franchorchamps schreiben. Denn diese Strecke und dieses Wochenende ist eines meiner persönlichen Lieblingsrennen. Eine Strecke, die alle Fahrer auf ihre ganz eigene Weise fordert. Eine Strecke, mit einem unbeschreiblichen Flair, einer Ausstrahlung, die ich noch nicht so oft erlebt habe.
Aber die extremen Veränderungen, die sich über die Sommerpause ergeben haben, lassen das Sportliche in den Hintergrund rücken. Eine ruhige Sommerpause - von wegen. In der Zeit, in der die Fabriken geschlossen sind und eigentlich alle drei Wochen Pause genießen sollen, haben sich die Ereignisse überschlagen.
Ricciardo und Alonso sorgen für Wirbel
Für den größten Wirbel auf dem Fahrermarkt hat Daniel Ricciardo gesorgt. Er wechselt ab 2019 von Red Bull zu Renault. Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet. Ich dachte, wenn er nicht zu Ferrari oder Mercedes kann, bleibt er bei Red Bull. Ein mutiger Schritt für Ricciardo, sich für ein Team zu entscheiden, dass noch nicht zu den Top-3 gehört.
Der zweite Paukenschlag: Die Ankündigung von Fernando Alonso. Einer der talentiertesten und besten Fahrer im Feld kehrt der Formel 1 nach der Saison den Rücken. Okay, das kam jetzt nicht überraschend. Denn obwohl Alonso meiner Meinung nach einer der besten Fahrer ist, kann ich verstehen, dass er aus der anhaltenden Erfolglosigkeit raus will. Dennoch finde ich es schade, dass er bald nicht mehr Formel 1 fahren wird.
Wie geht es mit Williams weiter?
Die dritte Überraschung für mich: der Wechsel von Carlos Sainz jr. von Renault zu McLaren. Ja, für McLaren zu fahren ist sein Kindheitstraum und er folgt seinem Idol und Freund Fernando nach. Aber in der aktuellen sportlichen Situation bezweifle ich, dass Sainz mit McLaren zu großen Sprüngen in der Lage ist. Auch das ist ein Risiko für den Spanier. Ich denke, er braucht eine gehörige Portion Geduld und Durchhaltevermögen, um mit seinem neuen Team irgendwann erfolgreich zu sein.
Zu guter Letzt die Rettung von Force India. Aus Sahara Force India wird Racing Point Force India. Für die Rettung des Teams ist ein Konsortium um Lawrence Stroll mit verantwortlich. Doch was heißt das jetzt für Williams? Möglicherweise ist die Rettung des einen Teams, der Untergang des anderen. Stroll junior könnte schon in Monza im neuen Auto sitzen. Heißt: Es bleibt weiter spannend und zwar nicht nur auf der Strecke, sondern auch im Fahrerlager.
Über mich:
Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit sieben Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.
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