Die Anzeichen auf das Aus von Mick Schumacher bei Haas verdichten sich. Für Sky Experte Ralf Schumacher, der zum Rundumschlag gegen "Selbstdarsteller" Günther Steiner ausholt, wenig verständlich.
Schumacher soll der Bild zufolge vor dem Aus beim Formel-1-Team Haas stehen. Nach Informationen der Zeitung vom Montag soll Nico Hülkenberg vor der Rückkehr in die Motorsport-Königsklasse stehen und den 23-Jährigen bei dem US-Rennstall ersetzen.
Hülkenberg solle, sofern alles normal läuft, am Dienstag sein neues Arbeitspapier unterschreiben. In den folgenden Tagen solle die offizielle Verkündung folgen. Eine Quelle nannte Bild nicht. Eine Anfrage bei Haas blieb zunächst unbeantwortet.
Ralf Schumacher über Günther Steiner: "Ein Selbstdarsteller"
Auch Sky Experte Ralf Schumacher befürchtet, dass Haas nicht mit Mick Schumacher verlängern wird. "Ich sehe es schwierig, dass Haas sich für Mick entscheidet. Sonst hätten sie das längst getan", schätzt der F1-Experte bei Sky ein und meint: "Ich glaube der Umgang im Team und die Offenheit von Günther Steiner - nenne ich es mal höflicherweise - spricht natürlich nicht unbedingt Positives."
Für Ralf Schumacher ist dabei vor allem das Verhalten Steiners in Bezug auf Neffe Mick in den vergangenen Wochen ein Unding. Der 57-Jährige kritisierte seinen jungen Fahrer immer wieder öffentlich und setzte Ultimaten. "Mick hat gezeigt, dass Potenzial da ist. Aber egal was er gemacht hat, das Team und Günther Steiner waren nie damit zufrieden. Mit normalen Maßstäben ist das ganze Verhalten nicht zu erklären. Das muss schon fast etwas Persönliches sein. Ich glaube, dass Günther Steiner nicht damit klarkommt, dass jemand anderes bei Haas im Fokus steht. Er ist sehr, sehr gerne derjenige, der im Vordergrund steht", wirft Ralf Schumacher dem Haas-Teamchef vor und nennt ihn dabei einen "Selbstdarsteller".
Der Sky Experte bescheinigt Steiner auch in Sachen "Teamführung" Nachholbedarf. "Personalführung kann man das nicht nennen. Man muss seine Mitarbeiter ja motivieren. (…) Er kriegt ständig den Druck, keine Fehler zu machen, sonst darf er nicht weiter bei Haas fahren. Wenn man so unter Druck steht, kann man nicht befreit fahren", meint Schumacher und empfiehlt "einen Kurs im Winter".
Steiner bestätigt: Entscheidung über Cockpit gefallen
Hülkenberg (35), der aktuell Ersatzfahrer bei Aston Martin ist, gilt schon lange als heißer Kandidat für die Nachfolge. "Erwartet die Bekanntgabe irgendwann nächste Woche", sagte Haas-Teamchef Günther Steiner in Sao Paulo mit Blick auf das Saisonfinale in Abu Dhabi. "Ich werde aber den Tag nicht verraten, weil dann jeder auf diesen Tag warten wird. Es wird aber nächste Woche kommen."
Haas hat seine Entscheidung über die Zukunft von Schumacher längst getroffen. "Ja, es stimmt", antwortete Steiner beim Grand Prix in Brasilien auf die Frage, ob der Rennstall schon den Teamkollegen neben dem für 2023 gesetzten Dänen Kevin Magnussen ausgewählt habe. "Wir sind gerade dabei, die Details zu klären, wie wir das machen werden und was wir machen werden."
Schumacher hatte nach seinem 13. Platz am Sonntag in Sao Paulo und einem schwierigen zweiten Jahr bei Haas eingeräumt: "Manchmal ist es dein Jahr und manchmal nicht. Ich glaube, dieses Jahr war nicht meins."
dpa / Sky Sport