Die Sommerpause ist vorbei - und der Große Preis der Niederlande steht an. Doch vor dem Rennen stellen sich noch einige Fragen - die Antworten darauf findet ihr hier.
Was steht an?
Das nächste Volksfest in Orange. Die Formel 1 kehrt aus ihrer Sommerpause zurück, und dabei wird es stimmungsvoll zugehen: Der Große Preis der Niederlande ist in jedem Jahr eine absehbare Eskalation im Zeichen Max Verstappens, drei Tage lang verwandelt sich das sonst so beschauliche Zandvoort in etwas anderes. Irgendwo zwischen Fußballstadion, Festival, Rave und Apres-Ski bewegt sich das Ganze dann - es wird jedenfalls sehr laut rund um das Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/Sky).
Und worum geht es sportlich?
Um den Titel wird es nicht mehr gehen in der verbleibenden Saison, das darf man mittlerweile behaupten. Zandvoort ist das 13. von 22 Rennen des Jahres, jedes einzelne hat bislang Red Bull gewonnen - und zehn davon Verstappen. Sein Vorsprung auf Teamkollege Sergio Perez ist so groß (125 Punkte), dass selbst eine makellose Siegesserie des Mexikaners wohl nichts mehr ändern würde. Verstappen könnte auch mit zweiten und dritten Plätzen gemütlich seinen dritten WM-Titel holen. Die Konkurrenten Fernando Alonso (Aston Martin), Lewis Hamilton (Mercedes) und Charles Leclerc (Ferrari) liegen noch aussichtsloser zurück.
Warum dann noch hinschauen?
Sollte irgendwann in diesem Jahr doch mal ein anderes Team gewinnen, dann wäre das doch ein Hingucker - erst recht, wenn es in Zandvoort passiert. Der wahrscheinlichere Fall - Verstappen gewinnt auch hier - hat immerhin eine historische Dimension. Es wäre sein neunter Sieg in Serie und damit ein eingestellter Rekord: Sebastian Vettel schaffte dies 2013 ebenfalls im Red Bull. Die meisten Siege in einem Jahr (15) hat Verstappen schon 2022 geholt, auch diese Bestmarke wackelt längst. Und übrigens: Dass ein Team jedes einzelne Saisonrennen gewinnt, gab es in mehr als 70 Jahren Formel 1 noch nie. Die legendären McLarens aus dem Jahr 1988 (15 von 16) und Mercedes mit Weltmeister Nico Rosberg 2016 (19 von 21) waren am nächsten dran. Und wer soll Red Bull im Jahr 2023 aufhalten?
Wie macht sich denn die Konkurrenz?
Alonso und Aston Martin waren zu Saisonbeginn noch relativ nah dran, sortieren sich nun aber etwas weiter hinten ein. Mercedes und Ferrari sahen immer wieder kleine Fortschritte und größere Rückschläge - man wechselt sich ab im Kampf um den Status als zweite Kraft, Druck auf Red Bull entsteht auf diese Weise nicht. McLaren zeigte ebenfalls aufsteigende, aber eben auch wechselhafte Form. Weiter hinten wird es für Nico Hülkenberg mit seinem Haas-Rennstall darum gehen, das Auto im Rennen konkurrenzfähig zu machen - um die guten Qualifying-Leistungen des Deutschen wieder zu nutzen.
Worum geht es sonst in Zandvoort?
Die Formel 1 würde es am liebsten nicht hören, aber es geht auch um Umweltsünden. Seit einer Weile hat sich die Rennserie der Nachhaltigkeit verschrieben, die ganze Widersprüchlichkeit dieses Vorhabens präsentiert sie der Welt in Zandvoort. Wer 100.000 bierselige Menschen in ein Naturschutzgebiet in den Nordseedünen lockt, um dort drei Tage lang Benzin zu verbrennen, muss sich eine gewisse Halbherzigkeit vorwerfen lassen. Vor Ort in Zandvoort protestiert seit der Rückkehr der Formel 1 im Jahr 2021 vor allem die Bewegung Extinction Rebellion. In den vergangenen Tagen wurden bereits Zufahrtswege blockiert, für das Wochenende ist wieder eine Fahrrad-Demo geplant.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.